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Chile: Ex-General der Diktatur muss wegen Allende-Tod aussagen

Santiago de Chile. Der chilenische Untersuchungsrichter Mario Carroza, der den gewaltsamen Tod des demokratisch gewählten Präsidenten des südamerikanischen Landes, Salvador Allende (1970-1973), untersucht, hat einen am Putsch beteiligten Ex-General zur Aussage vorgeladen. Fernando Matthei, langjähriger Chef der Luftwaffe Chiles, muss zu den Umständen Stellung nehmen, unter denen Salvador Allende am 11. September 1973 sein Leben verlor.

Carroza hatte am 23. Mai die Exhumierung der Reste Allendes angeordnet. Mit der Untersuchung soll geklärt werden, ob der Staatschef während der massiven Angriffe der Putschisten auf den Präsidentenpalast La Moneda in Santiago de Chile ermordet wurde.

Ex-General Matthei soll nun dazu gebracht werden, die Namen der Piloten preiszugeben, die an den Luftangriffen auf den Präsidentenpalast beteiligt waren. Matthei hatte zuvor gegenüber dem Journalisten Juan Pablo Salaberry zu Protokoll gegeben, dass die Putschisten vereinbarten, die Namen der beteiligten Piloten unter Verschluss zu halten. Salaberry hatte die Aussage in seinem Buch "El Juramento" (Der Schwur) wiedergegeben. Bislang hatten Armee und Luftwaffe behauptet, dass keine Namenslisten existieren.