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Ungezügelter Waffen-Transport von USA nach Mexiko

Washington/Mexiko-Stadt. Der Waffenschmuggel aus dem US-Bundesstaat Texas in das Nachbarland Mexiko scheint unter der Nase der US-Behörden offenbar ungestört weiter zu gehen, berichtet die US-amerikanische Tageszeitung El Paso Times. Phil Jordan, ehemaliger leitender Mitarbeiter der US-Drogenbehörde DEA, verwies laut dem Blatt darauf, dass weiterhin große Mengen Waffen vom Alliance Airport in Fort Worth nach El Paso geflogen und von dort auf dem Landweg nach Mexiko gebracht werden. Der erwähnte Frachtflughafen wird auch von der DEA genutzt.

Bereits im Frühjahr war bekannt geworden, dass große Mengen Waffen in den USA gekauft und anschließend den Drogenkartellen in Mexiko ausgehändigt wurden. Damals waren die US-Behörden sogar direkt beteiligt: mit selbst eingefädelten Waffengeschäften hofften sie, die Spuren von Waffenschmugglern in Mexiko weiter verfolgen zu können, offenbar ohne nennenswerten Fahndungserfolg.

Die El Paso Times spekuliert, dass sich derzeit besonders das mexikanische Drogenkartell Zetas aus den USA große Mengen Waffen beschafft, mit denen sie die Präsidentschaftswahlen im Jahr 2012 stören könnten. Robert Plumlee, ehemaliger Vertragspilot des US-Auslandsgeheimdienstes CIA, bringt die Transaktionen mit einer Firma in Zusammenhang, die in direkter Beziehung zu den Zetas steht. Laut Plumlee wurden die kriminellen Waffengeschäfte im Rahmen des Direct Commercial Sales Programms abgewickelt, das unter Aufsicht des US-amerikanischen Außenministeriums steht. Mit dem Programm exportierten im vergangenen Jahr Privatunternehmen Waffen und "Sicherheitsdienstleistungen" im Wert von über 400 Millionen US-Dollar nach Mexiko.