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Venezuela: Krebskranker Chávez verliest Botschaft Gaddafis

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Ohne Haare: Chávez nach Beginn seiner Chemotherapie
Ohne Haare: Chávez nach Beginn seiner Chemotherapie

Caracas. Venezuelas Regierung hat sich erneut entschieden gegen die Bombenangriffe der NATO auf Ziele in Libyen ausgesprochen. Zugleich erklärte der von einer Chemotherapie gezeichnete Staatschef Hugo Chávez die Ablehnung des sogenannten Übergangsrates in Libyen durch seine Regierung. "Wir lehnen die Pharisäer der EU und anderer Staaten ab, die diese Gruppe von Terroristen anerkannt hat", so Chávez, der im Beisein seines Kabinetts vor laufenden Fernsehkameras Auszüge aus einer Botschaft Gaddafis verlas.

Mit der Anerkennung und Unterstützung der Rebellen zerstörten die Krieg führenden Staaten die Basis des Völkerrechtes, beklagte der venezolanische Staatschef. "Ich habe das mehreren Präsidenten gesagt", so Chávez: "Morgen kann Ihnen das gleich widerfahren." Was würde geschehen, so Chávez´ rhetorische Frage, wenn die Demonstranten auf der Plaza del Sol in der spanischen Hauptstadt einen Übergangsrat bildeten, oder wenn ähnliches in den krisengebeutelten USA geschehe.

Nach Auskunft des Außenministeriums in Caracas wurde die Delegation aus Libyen von Finanzminister Abdul Hafid Al Zleitni sowie Kommunikations- und Transportminister Hohamad Zydan angeführt. Die venezolanische Regierung bekräftige ihre uneingeschränkte Unterstützung "der Sache des libyschen Volkes", erklärte Außenminister Maduro nach einem Treffen mit den Gesandten. Staatschef Gaddafi sei das einzige rechtlich legitime und international anerkannte Staatsoberhaupt, heißt es in der Erklärung weiter. "Koloniale Mächte" versuchten indes, willfährige Gruppen an die Macht zu bringen.