Guatemala: Über 6.000 Jahre Haft wegen politischer Morde

Guatemala-Stadt. Vier ehemalige Mitglieder eine Spezialeinheit der Armee sind in Guatemala wegen politischer Morde während des Bürgerkrieges in den 1980er Jahren zu einer Gesamtstrafe von je 6.030 Jahren verurteilt worden. Das Gericht folgte damit dem Antrag der Staatsanwaltschaft.

Die ehemaligen Mitglieder der staatlichen Todesschwadron Kaibil wurden für ein Massaker in der Gemeinde Dos Erres Anfang Dezember 1982 verurteilt. Bei der Armeeoperation waren schätzungsweise 250 Bewohner der indigenen Gemeinde im Departement Petén wahllos hingerichtet worden, unter ihnen Frauen, Kinder und Alte. Das Gericht verurteilte die Täter nun zu je 30 Jahren Haft für jeden nachgewiesenen Mord. Es ist das erste Urteil über Verbrechen aus der Zeit des guatemaltekischen Bürgerkrieges (1960-1996).

Das Massaker von Dos Erres fand während der Diktatur von Efraín Rios Montt statt. Heute ist Rios Montt Kongressabgeordneter für die rechtsgerichtete Partei Frente Republicano Guatemalteco.