Chicago. Grenzpatrouillen in den USA haben mexikanischen Drogenhändlern die tonnenweise Einfuhr von Kokain im Tausch gegen nachrichtendienstliche Informationen erlaubt. Den entsprechenden Vorwurf erhoben die Rechtsanwälte von Jesús Vicente Zambada Niebla, der wegen Drogenhandels von Mexiko an die USA ausgeliefert worden war und in Chicago als mutmaßlicher Logistikchef des mexikanischen Sinaloa-Kartells vor Gericht steht.
Zambada habe als Informant der US-Drogenbehörde DEA gearbeitet, erklärten die Vertreter der Verteidigung. Die Anwälte Zambadas fordern von der Staatsanwaltschaft daher, die Anschuldigungen fallen zu lassen und versichern, dass ihrem Mandanten von Regierungsvertretern Immunität für seine Kollaboration zugesichert wurde.
Der zuständige Richter in Chicago, Rúben Castillo, teilte der Bundesregierung mit, dass sie zwei Monate Zeit habe um sich zu den Beschuldigungen zu äußern. Bereits im Frühjahr und Sommer 2011 waren Waffenlieferungen durch die DEA an die mexikanischen Drogenkartelle aufgedeckt worden.