Bolivien / Politik / Wirtschaft

Morales ruft zum Schutz der lateinamerikanischen Ökonomien auf

La Paz. Der Präsident Boliviens, Evo Morales, hat dazu aufgerufen, die lateinamerikanischen Ökonomien vor der aktuellen Weltwirtschaftskrise zu schützen. In einer Rede vor dem Andenparlament betonte Morales, dass "dieses System keine Hoffnung für die Völker der Welt" sei. Der Kapitalismus erlebe einen ökonomischen und strukturellen Bankrott und wolle "mit seiner Politik der Aggression gegen den Süden die Last der Krise auf seine Arbeiter und die Entwicklungsländer abwälzen".

Die Länder Lateinamerikas sollten deshalb ihre Zusammenarbeit verstärken und ihre Märkte im Zeichen der Solidarität öffnen. Es gehe um eine Demokratisierung des Wirtschaftswachstums, "so dass es den Völkern zugute kommt und nicht den Mächtigen". Die wirtschaftlichen und politischen Beziehungen der lateinamerikanischen Länder müssten auf Komplementarität statt auf Wettbewerb beruhen.

"Wir erleben historische Momente, die tiefgreifende Veränderungen erfordern, welche der Souveränität der Völker Vorrang geben", sagte er. Morales wies darauf hin, dass der Ursprung der kapitalistischen Krise in der missbräuchlichen Konzentration der Ressourcen in den Händen von Privatunternehmen liege, die es vorgezogen hätten Spekulation zu betreiben, statt in die Produktion zu investieren.