Piedad Córdoba verlässt vorübergehend Kolumbien

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Piedad Córdoba
Piedad Córdoba

Bogotá. Wie am gestrigen Freitag bekannt wurde, hat die Menschenrechtsaktivistin und ehemalige Senatorin Piedad Córdoba Kolumbien am Donnerstagabend vorübergehend verlassen, weil sie ihr Leben bedroht sieht. Laut ihrem Rechtsanwalt Luis Guillermo Pérez hat Córdoba, gegen die es bereits in der Vergangenheit zahlreiche Einschüchterungsversuche gegeben hat, jetzt Informationen erhalten, nach denen sie ermordert werden sollte. Die Aktivistin hatte im Rahmen ihrer Arbeit in der "Bewegung Kolumbianerinnen und Kolumbianer für den Frieden" erst kürzlich einen schriftlichen Kontakt zu Mitgliedern der Guerillaorganisationen FARC und der ELN hergestellt. Die Initiative will Bedingungen für einen Dialog mit der Regierung Santos schaffen, der zu einer politischen Lösung des seit 47 Jahren andauernden bewaffneten Konfliktes führen soll.

Córdoba verließ Kolumbien am selben Tag, an dem Ex-Präsident Álvaro Uribe vor dem Untersuchungsausschuß des Repräsentantenhauses die Verantwortung für die illegalen Abhörmaßnahmen des Geheimdienstes DAS während seiner Amtszeit abstritt. Der DAS ist direkt dem Präsidenten unterstellt. Piedad Córdoba, die damals als Vermittlerin bei der Freilassung von Gefangenen der FARC tätig war, gehörte zu den Betroffenen.