Venezuela will Gelder auch aus Deutschland abziehen

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Ali Rodríguez Araque
Ali Rodríguez Araque

Caracas. Führende Vertreter der venezolanischen Regierung haben die Entscheidung verteidigt, Gold- und Geldreserven von ausländischen Banken, vor allem aus den USA und Europa, abzuziehen. Die Regierung von Präsident Hugo Chávez müsse vor solch einem Schritt niemanden um Erlaubnis bitten, sagte Energieminister Ali Rodríguez Araque im Politjournal Contragolpe des staatlichen venezolanischen Fernsehkanals VTV.

Neben der Rückführung von rund 16.000 Goldbarren werde Venezuela auch die Geldreserven von westlichen Banken abziehen, sagte der Minister. Neben Kreditinstituten in den USA und Großbritannien nannte Rodríguez Araque auch deutsche Banken. Venezuelas Regierung werde diese Gelder stattdessen in Schwellenstaaten wie Brasilien, Russland, Indien und China anlegen.

Nach Angaben der Tageszeitung El Universal sind die Geldanlagen Venezuelas in Deutschland jedoch recht gering: Nur 0,68 Prozent der 29 Milliarden US-Dollar liegen bei deutschen Banken.

Neben der Gefährdung der monetären Reserven durch die Wirtschafts- und Finanzkrise der Industriestaaten hatten Vertreter Venezuelas auch die Lehren aus dem Libyen-Krieg angeführt. Westliche Staaten – darunter auch Deutschland – hatten Milliardengelder der Gaddafi-Führung eingefroren und dem bewaffneten Widerstand gegen dessen Führung zu Verfügung gestellt.