Peru

Peru: Konservativer Abgeordneter der Zuhälterei bezichtigt

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Néstor Valqui
In Puff und Parlament: Néstor Valqui

Lima. Peruanischen Medienberichten zufolge soll der konservative Kongressabgeordnete Néstor Valqui Besitzer eines Bordells sein, in dem auch minderjährige Prostituierte arbeiten. In dem Haus, das ihm und seiner Frau gehören soll, ist offiziell eine Diskothek in Betrieb. Zudem fungiert die Adresse als Anschrift für mehrere Briefkastenfirmen

Der Parlamentarier, der Keiko Fujimoris Partei Fuerza 2011 angehört und erst bei den Wahlen im Juli das Abgeordnetenmandat errang, bestreitet die Vorwürfe. Er habe das Haus bereits vor zwei Jahren verkauft und habe nichts von den Vorgängen gewusst. Wie die Medienberichte offenbaren, ist das Haus jedoch auf seinen Namen registriert. Auch die Strom- und Wasserabrechnungen richten sich an Valqui.

Zugleich gestand er jedoch ein, 2008 wegen Zuhälterei zu zwei Jahren Haft auf Bewährung und einer Geldstrafe von 500 Soles (rund 130 Euro) verurteilt worden sein. Auch in diesem Fall bedauerte er seine Unschuld. Ein Widerspruch habe er lediglich aufgrund bürokratischer Hürden nicht eingelegt. Er bedauerte die Sache nicht bei der Aufstellung zum Kongresskandidaten bekannt gemacht zu haben.

Da Valqui als Abgeordneter Immunität genießt, können die aktuellen Vorwürfe vorerst nicht juristisch überprüft werden. Lediglich die Ethikkommission des Kongresses kann gegen ihn ermitteln und ihn bis zu 120 Tage seines Abgordnetenmandats suspendieren. Die Kommission kündigte bereits an, Untersuchungen gegen den 41-Jährigen aufzunehmen.

Valquis ist nur einer von vier Fällen, die der Kommission vorliegen. Ebenfalls ermittelt wird gegen die Regierungsabgeordneten José Guitierrez und Amado Romero. Guiterrez wird vorgeworfen sich in Russland ohne Autorisierung als Gesandter des frisch gewählten Präsidenten Ollanta Humala ausgegeben zu haben. Sein Parteifreund Romero soll illegale Minenkonzessionen ausgestellt haben. Umweltverschmutzung durch eine in seinem Besitz befindliche Mine wird dem oppositionellen Francisco Ccama nachgesagt.