Venezuela: Verlangte Entschädigung von ExxonMobil zu hoch

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Carlos Escarra
Carlos Escarra

Caracas. Der venezolanische Staat wird dem US-amerikanischen Mineralölkonzern ExxonMobil für die 2007 vollzogene Verstaatlichung von Erdölanlagen einen wesentlich geringeren Betrag zahlen, als von dem Unternehmen gefordert. Der Chef des Obersten Rechnungshofes, Carlos Escarra, bekräftigte, der venezolanische Staat sei prinzipiell dazu bereit, den US-Konzern zu entschädigen. Dies bedeute jedoch "weder Bereicherung noch Verarmung" für eine der beiden Parteien. Exxon habe nach der Verstaatlichung zunächst eine "exorbitant hohe Summe" von 20 Milliarden US-Dollar gefordert, was einen Affront gegenüber der venezolanischen Bevölkerung dargestellt habe. Später habe das Unternehmen die Forderung auf zwölf und anschließend auf sechs Milliarden Dollar gesenkt.

Mitte der Woche hatte das staatliche venezolanische Erdölunternehmen PdVSA die Forderungen von ExxonMobil ebenfalls als zu hoch zurückgewiesen. Auch war PdVSA Medienspekulationen entgegen getreten, wonach Venezuela den Forderungen von ExxonMobil nachkommen wolle. Energieminister und PdVSA-Chef Rafael Ramírez betonte, dass außerhalb der internationalen Schiedsgerichtbarkeit keinerlei Gespräche mit dem US-Unternehmen stattfänden.