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Córdoba: Schlag gegen FARC verhindert Gefangenenfreilassung

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Piedad Córdoba
Piedad Córdoba

Bogotá. Die kolumbianische Friedensaktivistin und ehemalige Senatorin Piedad Córdoba hat die Tötung des Anführers der FARC-Guerilla, Alfonso Cano, als schweren Schlag gegen die Bemühungen bezeichnet, die Gefangenen der Rebellengruppe zu befreien. In einem Interview mit dem kolumbianischen Radiosender RCN sagte die Vorsitzende der Gruppierung "Kolumbianerinnen und Kolumbianer für den Frieden", dass sie noch am Tag des Militärschlages gegen die FARC mit den Rebellen in Kontakt gekommen sei. Ziel der Gespräche sei eine politische Lösung des Gefangenenproblems gewesen.

Cano war im Zuge eines Bombenangriffs auf Stellungen der FARC am 4. November im südöstlichen Departement Cauca ums Leben gekommen. Er war seit Mitte 2008 der Nachfolger des FARC-Gründers Manuel Marulanda.

"Ich bin just am Tag der Ermordung des Kommandanten Alfonso Cano nach Kolumbien zurückgekommen, am frühen Morgen, und da hatten sie schon mit mir Kontakt aufgenommen, um anstehende Fragen zu behandeln", sagte Córdoba im Interview. Diese Kontakte seien nach dem tödlichen Schlag gegen die Guerilla nun abgebrochen.

Nach offiziellen Angaben haben die FARC 21 Polizisten und Militärs in ihrer Macht. Während die Regierung von "Geiseln" spricht, bezeichnen die Rebellen die Männer als "Kriegsgefangene", die im Rahmen von Kampfhandlungen gefangen genommen wurden. Friedensgruppen und Angehörige setzen sich in Kolumbien seit Jahren für eine politische Lösung des Gefangenenproblems ein.