Kolumbien / Militär

Kolumbien: Santos kündigt Militäroffensive an

Bogotá. Kolumbiens Regierung vollendet laut Präsident Juan Manuel Santos derzeit einen "neuen Kriegsplan" gegen die Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (FARC). Dies kündigte er am Freitag vor Medienvertretern an. Laut Santos habe Verteidigungsminister Juan Carlos Pinzón die "fähigsten Militärs" versammelt, um eine Sicherheitsoperation gegen die Guerilla zu entwerfen, die  für die kommenden Tage vorbereitet werde. Diese "bewaffnete Strategie" werde zum "definitiven Ende" der aufständischen Gruppe führen.

Im Anschluss an diese Ankündigung einer militärischen Eskalation sagte Santos, dass "die Türen für eine Lösung nicht mit Schlüsseln verschlossen sind, wenn die FARC klar ihren guten Willen ausdrücken. Niemand wünscht den Frieden mehr als unsere Streitkräfte." Bezüglich der Einzelheiten des neuen militärischen Plans beruft Telesur sich auf Regierungskreise, wonach es um eine Aufstockung um 20.000 Nationalgardisten und 6.000 Soldaten gehe. Damit würden die eingesetzten Sicherheitskräfte auf 400.000 anwachsen.

Die Regierung setzt in einer Zeit auf die militärische Karte, in der Stimmen in der kolumbianischen Gesellschaft erstarken, die einen Verhandlungsweg für den seit 50 Jahren andauernden Konflikt einfordern. So äußerte sich am Freitag auch Daniel García-Peña. Er war zwischen 1998 und 2002 der Friedensbeauftragte des damaligen Präsidenten Andrés Pastrana für die Verhandlungen mit der FARC. Gegenüber internationalen Medienvertretern sagte García-Peña, man müsse eine neue Realität schaffen und benötige viel Kreativität. Man dürfe nicht in das "Extrem verfallen, von den Guerillas zu fordern, sich zu entwaffnen und zu ergeben". Die FARC selbst haben wiederholt und auch zuletzt ihre Bereitschaft zum Dialog erklärt.