Hoffnung auf Asyl für Julián Conrado

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Kampagne im Internet: "Asyl für Julián Conrado - jetzt!"
Kampagne im Internet: "Asyl für Julián Conrado - jetzt!"

Caracas. Die venezolanische Generalstaatsanwaltschaft lehnt die Auslieferung des als "Sänger der FARC" bekannten Guillermo Enrique Torres alias Julián Conrado nach Kolumbien ab. Dies sagte am Donnerstag die Generalstaatsanwältin des Landes, Luisa Ortega Díaz, in der Sendung "Toda Venezuela" des staatlichen Fernsehsenders VTV. Damit hat sich in Venezuela zum ersten Mal eine mit dem Asylantrag Conrados befasste staatliche Stelle zu dem Verfahren geäußert. Die kolumbianischen Behörden hätten keinerlei Beweise für die angeblich von Conrado begangenen Delikte vorgebracht, so Díaz. Auch müsse sein Gesundheitszustand genau untersucht werden. Im übrigen liefere Venezuela nicht an Länder aus, in denen den Betroffenen die Todesstrafe drohe, sagte sie mit Blick auf das ebenfalls gegen Conrado vorliegende Auslieferungsgesuch der USA.

Julián Conrado wurde am 30. Mai 2011 nach Hinweisen des kolumbianischen Geheimdienstes im venezolanischen Bundesstaat Barinas festgenommen und ist seitdem im Gewahrsam des Militärgeheimdienstes DIN. Zahlreiche politische, soziale und kulturelle Gruppen in Venezuela und international setzen sich dafür ein, dass Conrado politisches Asyl bekommt. Im Fall einer Auslieferung nach Kolumbien sei sein Leben in Gefahr, außerdem sei er schwer krank, argumentieren seine Verteidiger.

Die endgültige Entscheidung über politisches Asyl wird vom Obersten Gerichtshof Venezuelas getroffen.