Chile / Menschenrechte

Gewaltwelle gegen Mapuche-Gemeinden in Chile

Temuco, Chile. In der südchilenischen Araucanía-Region ist es zu einer Welle der Gewalt gegen Mapuche-Gemeinden gekomen. Zuvor hatte die rechts-konservative Regierung Sebastián Piñeras den Indigenen die Schuld an den Waldbränden gegeben, die vergangene Woche ausgebrochen waren. Die chilenische Regierung hat angekündigt, das Anti-Terror-Gesetz gegen die Verantwortlichen für die Brände in dieser Region anzuwenden. Nichtregierungsorganisationen und Medien berichten über gewaltsame Durchsuchungsaktionen der Polizei in verschiedenen Mapuche-Gemeinden in der Nacht zum Montag. Dabei haben zwei Indigene Schusswunden erlitten.

Trotz des Verbotes des Berufungsgerichts Temucos, Tränengas bei solchen Polizeieinsätzen gegen Frauen und Kinder einzusetzen, musste die hochschwangere Mapuche Teresa Millacheo nach den Tränengaseinsätzen mit Atembeschwerden und Erbrechen ins Krankenhaus eingeliefert werden. Außerdem geriet die Familie des Mapuche-Direktors der Behörde für indigene Angelegenheiten (Conadi), José Santos Millao, ins Visier von Unbekannten. Während er mit seiner Familie an der Totenwache für die umgekommenen Feuerwehrleute teilnahm, brannte das Haus seiner Eltern und seiner Schwester nieder. Die Brandursache ist ungeklärt. Im Haus gab es allerdings keinen Elektrizitätsanschluss.