Caracas. Die Regierung Venezuelas will mit einem neuen Sozialprogramm die Arbeitslosigkeit bekämpfen. Dies sagte am Sonntag Präsident Hugo Chávez in seiner Fernsehsendung Aló Presidente, die erstmals nach seiner Krebserkrankung im Sommer 2011 ausgestrahlt wurde. Das neue Programm trägt den Namen "Große Mission Wissen und Arbeit" (Gran Misión Saber y Trabajo) und soll dazu beitragen, Arbeitslosen wieder Job-Perspektiven zu ermöglichen. Dabei gehe es jedoch nicht allein darum, Arbeitsplätze zu schaffen, erklärte der Minister für Wissenschaft und Technologie Jorge Arreaza. Ziel des neuen Programms sei es, das "Wesen der Produktion" zu verändern, sagte er im staatlichen Fernsehsender VTV. Wer sich für das Sozialprogramm registrieren lässt, soll einen Prozess der Bildung und Ausbildung durchlaufen, um so zu einer "erfüllenden" Arbeit zu gelangen.
Venezuela hatte nach Angaben des Nationalen Instituts für Statistik (INE) im Dezember 2011 eine Arbeitslosenquote von 6,5 Prozent. Diese sei in den vergangenen Jahren mehr oder weniger konstant geblieben, sagte INE-Präsident Elías Eljuri. Zwar liege sie deutlich unter den 10,6 Prozent im Jahr des Amtsantritts der aktuellen Regierung im Dezember 1999, so Eljuri. Aber auch in Zukunft gehöre es zu den Zielen der Regierung, die Arbeitslosigkeit zu verringern.
Eine erfolgreiche Umsetzung des neuen Sozialprogramms könnte auch Auswirkungen auf die kritische Sicherheitslage in Venezuela haben. Im September vergangenen Jahres hatte die Jugendministerin Maripili Hernández Zahlen des Arbeitsministeriums veröffentlicht, nach denen 57 Prozent der Jugendlichen ohne Arbeit sind. Gleichzeitig macht insbesondere die Gruppe junger Männer den Großteil der Kriminellen sowie deren Opfer aus.