Venezuela / Medien

Geldregen für nachbarschaftliche Medien in Venezuela

Caracas. Venezolanische Basismedien können mit weiterer Unterstützung der Regierung rechnen. Das Informationsministerium (MINCI) des südamerikanischen Landes stellt insgesamt 41 Mio. US-Dollar (etwa 31 Mio. Euro) für 48 nachbarschaftliche Radio- und Fernsehsender zur Verfügung. Dies sagte Reinaldo Escorcia, der im Ministerium für die Betreuung alternativer und nachbarschaftlicher Medien zuständig ist. Den Löwenanteil von 36 Mio. US-Dollar sollen 13 nachbarschaftliche Fernsehsender erhalten. Den 35 Radios soll neben der Finanzspritze auch ermöglicht werden, ihre Programme abwechselnd über Sendeplätze des nationalen Sender Radio Nacional de Venezuela (RNV) zu verbreiten. Mit den Geldern sollen die Sender vor allem mit Technologie ausgestattet werden.

In Venezuela existieren nach offiziellen Angaben 244 nachbarschaftliche Radios und 37 Basis-Fernsehsender. Darüber hinaus gibt es 215 nachbarschaftliche Zeitungsprojekte. Im Parlamentsausschuss für direkte Demokratie und Medien wird derzeit ein Gesetzentwurf zur Stärkung dieser Medien diskutiert. Vertreter von Basismedien, die sich zum Beispiel in der Vereinigung der nachbarschaftlichen, freien und alternativen Medien (ANMCLA) zusammengeschlossen haben, fordern ein Drittel der Sendefrequenzen für ihre Medien. Darüber hinaus wollen sie feste Anteile an der Werbung vor allem staatlicher Stellen durchsetzen.