Venezuela / Politik

Chávez nach Krebs-Operation zurück in Venezuela

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Hugo Chávez bei seiner Ankunft in Venezuela
Hugo Chávez bei seiner Ankunft in Venezuela

Caracas. Nach drei Wochen Aufenthalt in Kuba ist der Präsident Venezuelas am Freitagabend (Ortszeit) in sein Heimatland zurückgekehrt. Hugo Chávez hatte sich in Kuba einer erneuten Krebs-Operation unterziehen müssen, die er nach offiziellen Angaben gut überstanden hat. Bei seiner Ankunft wurde das Staatsoberhaupt mit militärischen Ehren empfangen und wandte sich in einer 30-minütigen Ansprache an die venezolanische Bevölkerung. Darin betonte er den Stolz auf sein Land, dessen Entwicklung er in den vergangenen Wochen trotz der schwierigen gesundheitlichen Situation detailliert verfolgt habe. In Bezug auf seine Gesundheit sagte Chávez, dass er sich "sehr erholt" fühle, auch wenn er weiter einen strikten Gesundheitsplan verfolgen müsse. Niemand solle glauben, dass man alle Schwierigkeiten überwunden habe, aber "wir sind dabei zu siegen", sagte Chávez.

Der Opposition und den Medienkonzernen warf Chávez vor, eine "Agenda der Angst" zu verbreiten, die sich "nahe an der Kriminalität" bewege. Mit Manipulationen und Lügen versuchten sie, die Bevölkerung zu verunsichern. Er zeigte sich dennoch zuversichtlich, die Präsidentschaftswahlen am 7. Oktober zu gewinnen. Trotz seiner Krebserkrankung will Chávez Kandidat der venezolanischen Linken bleiben. Die Präsidentschaftswahlen und die Krankheit Chávez' sind seit Monaten die bestimmenden Themen in Venezuela.

Jüngste Umfragen kamen unterdessen zu dem Ergebnis, dass die Popularität des amtierenden Präsidenten weiter sehr hoch ist. Nach einer Studie des regierungsnahen Umfrageinstituts GISXII kann Chávez derzeit mit 55 Prozent der Stimmen rechnen. Damit läge er 33 Prozentpunkte vor seinem Herausforderer, Henrique Capriles Radonski, der 22 Prozent der Stimmen erwarten kann. Das oppositionsnahe Institut Hinterlaces sieht die Differenz zwischen den beiden Kandidaten mit 18 Prozent zwar etwas geringer, ermittelte aber ebenfalls einen deutlichen Vorsprung für Chávez: 52 Prozent der Stimmen würden an ihn und 34 Prozent an Capriles Radonski gehen.