Diskussion um chilenisches Gesetz gegen Diskriminierung

Santiago de Chile. Vertreter verschiedener politischer Lager und sozialer Organisationen haben in Chile die zügige Verabschiedung des Gesetzes gegen Diskriminierung gefordert. Das Gesetz, das juristischen Schutz für Opfer jeglicher Diskriminierung und weitere Gegenmaßnahmen garantieren soll, war bereits im November vom Senat genehmigt worden. Die Zustimmung des Abgeordnetenhauses steht hingegen weiterhin aus. In den vergangenen Tagen war die Diskussion über das Gesetz erneut aufgeflammt, nachdem der junge Homosexuelle Daniel Zamudio an den schweren Folgen eines Neonazi-Angriffs gestorben war.

Die Direktorin des Nationalen Instituts für Menschenrechte Lorena Fries sagte, der chilenische Staat habe die dringende Pflicht, mit der Gesetzgebung gegen Akte der Diskriminierung vorzugehen. Ähnlich äußerte sich der sozialistische Senator Juan Pablo Letelier, der jedoch auch betonte, dass der strafrechtliche Weg nicht der einzige bleiben dürfe: "Es muss ein Bildungssystem gefördert werden, das den Kindern und Jugendlichen den Respekt gegenüber der Vielfalt, das Nein zur Diskriminierung und die Erkenntnis beibringt, dass jeder Mensch die gleichen Rechte und die gleiche Würde besitzt."

Der Sprecher der Bewegung für die Integration und Befreiung der Homosexuellen Jaime Parade sprach von Daniel Zamudio als einem Märtyrer der Szene. "Er ist ein Opfer der Homophobie und des Hasses geworden, den einige auf die haben, die eine andere sexuelle Orientierung haben", sagte Parade. Die Parlamentarier, die seit sieben Jahren das Antidiskriminierungsgesetz ablehnen, seien dafür moralisch verantwortlich zu machen. Präsident Sebastián Piñera versprach, dass die Tat nicht ungestraft bleiben werde.