Bolivien / USA / Politik

Evo Morales kritisiert Vehandlungsposition der USA

0038_0_0.jpg

Boliviens Präsident Evo Morales
Boliviens Präsident Evo Morales

Cartagena de Indias, Kolumbien. Boliviens Präsident Evo Morales hat sich auf dem "Amerika Gipfel" in Kolumbien kritisch zu der Verhandlungsposition der USA geäußert. Das Land isoliere sich im politischen Dialog zwischen den Staaten des Kontinents von Mal zu Mal mehr. Dabei sprach er in einem Interview mit dem Fernsehsender Telesur von einer gewissen Überheblichkeit, die die Vereinigten Staaten bei bestimmten Themen an den Tag legten. Er spreche für die Mehrheit der lateinamerikanischen und karibischen Staaten, wenn er sich für die Einladung Kubas zu den kontinentalen Zusammenkünften sowie die Souveränität Argentiniens über die Malwinen einsetze. Beiden Punkten stehen sowohl die USA als auch Kanada ablehnend gegenüber.

Auch zu der Kritik, dass die Zusammenkünfte in Cartagena hinter verschlossenen Türen und ohne Zugang für Pressevertreter stattfanden, äußerte sich Morales: "Wir sind für Transparenz und haben nichts zu verstecken." Seiner Meinung nach herrscht bei einigen Teilnehmern jedoch die Angst vor, dass die Welt sehen könnte, "wer die wahren Gegner der Zusammenarbeit sind".

Der auf dem Gipfel diskutierte Drogenkrieg ist laut Morales bisher ein Misserfolg auf ganzer Linie. Keine der Vereinbarungen zwischen den USA und den lateinamerikanischen Staaten werde dem Kampf gerecht. Die USA benutzten den Drogenhandel als Vorwand für ihre geopolitische Einmischung und machten die lateinamerikanischen Regierungen allein für diese Geißel verantwortlich. "Wir fordern eine geteilte Verantwortung in diesem Kampf", sagte Morales.

Zudem forderte Morales tiefgreifende wirtschaftliche Veränderungen der kapitalistischen Modelle, die nötig seien, um die andauernde Armut auf dem Kontinent zu überwinden. Dabei müssten Regierungen und soziale Bewegungen eng zusammenarbeiten.