Managua. Adolfo Calero Portocarrero, ehemaliger Anführer der antisandinistischen Milizen in Nicaragua, ist am Samstag im Alter von 81 Jahren in einem Krankenaus in Managua an einer Lungenentzündung gestorben. Calero publizierte im vergangenen Jahr das Buch "Erinnerungen eines Contra", in dem er seine Erfahrungen im Kampf gegen die Sandinisten schildert.
Er war in den 1980er Jahren Mitbegründer und Präsident der "Demokratischen Freiheitskraft Nicaraguas" (FDN), die als "Contra" bekannt wurde und bis 1990 einen von den USA finanzierten Krieg führte, um die Linksregierung der Sandinisten zu stürzen. In dieser Funktion war Calero wesentlich am Aufbau der paramilitärischen Verbände und der Organisierung der Finanzen für ihre Bewaffnung beteiligt.
1987 trat Calero als Zeuge vor dem Untersuchungsausschuss des US-Kongresses zur Iran-Contra-Affäre auf. Der US-amerikanische Auslandsgeheimdienst CIA hatte während der Amtszeit von Ronald Reagan dem Iran illegal Waffen für den Krieg gegen Irak verkauft und Drogen in die USA geschmuggelt. Das dadurch gewonnene Geld diente zur Finanzierung des Krieges in Nicaragua, der mehr als 60.000 Menschen das Leben kostete.