Mexiko / Politik

López Obrador: Stimmen nach Wahl sollen nachgezählt werden

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López Obrador Klagt Probleme in 113.000 Wahllokalen an
López Obrador Klagt Probleme in 113.000 Wahllokalen an

Mexiko-Stadt. Der linksgerichtete Präsidentschaftskandidat Andrés Manuel López Obrador hat am Dienstag formell eine Neuauszählung der 49 Millionen abgegebenen Stimmen der mexikanischen Präsidentschaftswahlen am Sonntag beantragt. Er wandte sich damit gegen das Angebot der Wahlbehörde IFE, ein Drittel der Stimmen erneut zu überprüfen.

López Obrador hatte bei der Abstimmung am Sonntag nach dem vorläufigen Endergebnis 6,51 Prozentpunkte weniger Stimmen erhalten als der konservative Kandidat Enrique Peña Nieto. Dieser hatte sich nach Bekanntgabe der ersten Nachwahlbefragungen noch am Sonntagabend als Sieger erklärt.

"Für das Wohl der Demokratie und des Landes sollten die Stimmen komplett nachgezählt werden", sagte López Obrador gegenüber mexikanischen Medien. Zugleich sprach er von Unregelmäßigkeiten in 113.000 der insgesamt 143.000 Wahlzentren des Landes. Auch unabhängige Beobachter hatten diese Irregularitäten bestätigt und in vielen Fällen im Internet dokumentiert.

Die Debatte über den Verlauf der Wahlen wird in Mexiko emotional geführt, nachdem es bereits bei den letzten Präsidentschaftswahlen 2006 mutmaßlich zu Betrugsfällen gekommen war. Schon damals hatte López Obrador kandidiert – und unterlag dem amtierenden Präsidenten Felipe Calderón um nur einen Prozentpunkt.