Landlosenbewegung in Paraguay kündigt weitere Landbesetzungen an

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Fordert Lösungen im Landkonflikt: die paraguayische Landlosen- und Kleinbauernbewegung "Movimiento Campesino Paraguayo"
Fordert Lösungen im Landkonflikt: die paraguayische Landlosen- und Kleinbauernbewegung "Movimiento Campesino Paraguayo"

Asunción. Repräsentanten derLandlosenbewegung im Verwaltungsbezirk Alto Paraná in Paraguay haben eine neue Etappe der Landbesetzungen angekündigt. Demnach planen 15.000 Bauernfamilien in den kommenden Wochen großangelegte Ländereien besetzen, sollte die Regierung keine sofortige Lösung des Landkonflikts finden.

Félix Ayala, Vertreter von über 5.000 Bauernfamilien in der Region um den Ort Ñacunday verkündete, dass bereits am Montag erste Schritte zur Durchführung der Protestaktion unternommen wurden.

Nach Angaben des lateinamerikanischen Radiosenders Radio del Sur, handelt es sich bei dem betroffenen Gebiet um Land, dessen Privatisierung unrechtmäßig gewesen sein soll. Das Institut für ländliche Entwicklung und Landbesitz (Indert) habe noch unter der Regierung des abgesetzten Präsidenten Fernando Lugo festgestellt, dass um die 15 Millionen Hektar auf ungeklärte Weise in den Besitz des Großunternehmens Tranquilo Favero gelangt waren.

Trotz andauernder Protestaktionen verkündete der neue Direktor des Instituts, Luis Ortigoza, nun in einer offiziellen Stellungnahme, es seien keine Grundstücke in dem entsprechenden Gebiet zu vergeben. Die Landfamilien müssten in ein neues Gebiet im Bezirk Alto Paraná umgesiedelt werden.

Die Massenbesetzung ist bereits der dritte Versuch der Familien, die neue Regierung Federico Francos unter Druck zu setzen, damit diese die Grundstücke enteignet.

Die ungleiche Bodenverteilung in Paraguay führt dazu, dass über 77 Prozent des fruchtbaren Landes von nur einem Prozent der Großgrundbesitzer kontrolliert wird und Landfamilien umgesiedelt werden müssen um überleben zu können.