Venezuela / Politik

Großkundgebung der Opposition in Venezuela, Chávez in Zulia

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Anhänger des Oppositionskandidaten Capriles Radonski
Anhänger des Oppositionskandidaten Capriles Radonski

Caracas. Eine Woche vor den Wahlen in Venezuela hat der Kandidat der Opposition, Henrique Capriles Radonski, zu einer Großkundgebung in der Hauptstadt Caracas mobilisiert. Auf einer parallelen Kundgebung versicherte der amtierende Präsident und erneute Kandidat für die Amtszeit 2013-2019, Hugo Chávez, sein sozialistisches Projekt im Falle eines Wahlsieges am 7. Oktober zu festigen.

Bei der Kundgebung von Capriles in Caracas nahmen nach Angaben von Nachrichtenagenturen hunderttausende Anhänger des derzeitigen Gouverneurs des Bundesstaates Miranda teil. Der Kandidat des konservativen Wahlbündnisses MUD grüßte seine Anhänger von einem offenen LKW aus und warf ihnen Schirmmützen in den Farben der gelb-bau-roten Fahne Venezuelas zu. Dieser Gebrauch der Nationalfarben durch Capriles war vom Wahlrat mehrfach gerügt worden.

"Ihr werdet entscheiden, wer den Prozess des Wandels anführt, denn der, der heute (im Präsidentenpalast) Miraflores ist, hat das Volk betrogen", rief der 40-jährige seinen Anhängern zu.

Chávez trat derweil vor zehntausenden Anhängern in Cabimas im ostvenezolanischen Bundesstaat Zulia auf. "Selbst wenn ich als Mensch Fehler begangen haben sollte, stehe ich heute mit reinem Gewissen und erhobenen Haupt vor Euch, denn ich habe Euch nicht enttäuscht", wird Chávez von der Nachrichtenagentur Reuters zitiert. Sein Wahlsieg am 7. Oktober sei nötig, um das als "Bolivarische Revolution" bekannte Reformprogramm zu vertiefen.

Chávez liegt in den aktuellen Umfragen bei rund 50 Prozent und bei den meisten zwischen 10 und 20 Prozentpunkte vor seinem aussichtsreichsten Herausforderer Capriles, der seinen Abstand zuletzt aber verringern konnte. Lediglich ein Meinungsforschungsinstitut sieht einen minimalen Vorsprung für den Kandidaten der Rechten.