Kolumbien / Politik

Kolumbien: Vier chinesische Geiseln freigelassen

Villavicencio/Kolumbien. Drei chinesische Mitarbeiter des Erdölunternehmens Emerald Energy und ihr Übersetzter sind nach 17 Monate Gefangenschaft freigelassen worden. Bisher ist nicht klar, in wessen Händen sich die Geiseln befunden haben. Laut den kolumbianischen Behörden seien die vier Asiaten im Jahr 2011 von der FARC entführt worden.

Eine Kommission des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz IKRK hat die Geiseln im Süden Kolumbiens am Mittwoch in Empfang genommen. Männer ohne Uniform und Waffen hätten die Übergabe der Geiseln durchgeführt, so der Delegationsleiter  des IKRK Jordi Raich. Er könnte deshalb nicht versichern, dass es sich um Rebellen der FARC handelte.

Die Emerald Energy ist ein Tochterunternehmen des chinesischen Konzerns Sinochem. Mitte des Jahres musste der Konzern in Caquetá die Produktion wegen Angriffen der FARC einstellen. Im Jahr 2012 jedoch steigerte das Unternehmen die Erdölforderung sogar noch.

Das Erdölunternehmen hat in mehreren Regionen Kolumbiens Konflikte hervorgerufen. Im südlichen Bundesstaat Putumayo teilte das Kolumbianische Menscherechtskommitee im Jahr 2011 mit, dass Arbeiter der Emerald Energy von paramilitärischen Gruppen wegen ihrer gewerkschaftlichen Aktivitäten Todesdrohungen erhalten hätten. Auch im Bundesstaat Huila prangerten die Einwohnervereine die Zerstörung ihrer Lebensgrundlagen durch die Erdölförderung der Emerald an.