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Vorläufige Niederlage für Hedgefonds aus USA im Streit mit Argentinien

New York. Im Gläubigerverfahren gegen den Staat Argentinien hat der US-Hedgefonds NML Capital eine vorläufige Niederlage erlitten. Nach Informationen des argentinischen Botschafters in den USA, Jorge Arguello, setzte ein Berufungsgericht die erstinstanzliche Entscheidung eines New Yorker Richters aus, nach der Argentinien bis zum 15. Dezember insgesamt 1,3 Milliarden Dollar an private Gläubiger zurückzahlen müsse. Dies hätte möglicherweise einen Staatsbankrott des Landes verursacht. Das Berufungsgericht verschob die erneute Anhörung in der Sache nun auf den 27. Februar 2013.  

Das Urteil des US-Gerichts hatte international Aufmerksamkeit erlangt, da nur eine kleine Gruppe von Spekulanten sich nicht am Schuldenschnitt der argentinischen Regierung nach der Wirtschaftskrise im Jahr 2001 beteiligt hatte. Sie hatten sich im Vorfeld des Staatsbankrotts mit billigen Staatsanleihen eingedeckt und forderten anschließend die Tilgung der alten Papiere. Ein solches Szenario gefährdet auch die Verbindlichkeit bei der Lösung aktueller Krisen wie der in Griechenland.

Argentinische Politiker bezeichneten die Spekulanten als "gierige Aasgeier". Die argentinische Präsidentin Christina Fernández beschrieb das Urteil als "juristischen Kolonialismus". Die Regierung legte mit Erfolg Berufung ein. Infolge des erst instanzlichen Urteils hatte die Rating-Agentur Fitch am Mittwoch Argentinien um fünf Noten herabgestuft und das Land nur zwei Stufen vor "zahlungsunfähig" bewertet.