Die meisten Multimillionäre Lateinamerikas leben in Brasilien

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Carlos Slim Helú aus Mexiko, Unternehmer unter anderem in der Telekommunikationsbranche, gilt als reichster Mann der Welt
Carlos Slim Helú aus Mexiko, Unternehmer unter anderem in der Telekommunikationsbranche, gilt als reichster Mann der Welt

Santiago de Chile. Brasilien ist lateinamerikaweit das Land mit den meisten Multimillionären. Das geht aus einer neuen Veröffentlichung der UNO-Wirtschaftskommission für Lateinamerika (CEPAL) hervor.

Als Multimillionär gilt demnach, wer ein Vermögen von mehr als einer Milliarde US-Dollar besitzt. Demnach leben in Brasilien 30 Multimillionäre, worauf Mexiko mit elf, Chile mit vier und Argentinien, Kolumbien und Venezuela mit jeweils drei Multimillionären folgen. Brasilien und Mexiko erwirtschaften 0,44 bzw. 0,18 Prozent ihres Brittoinlandsproduktes durch Vermögenssteuer, im Gegensatz zu Bolivien mit 0,69 Prozent.

Der Bericht der CEPAL unterstreicht, dass die "ausgeprägte Konzentration von Einnahmen und Vermögen" die Legitimation des Kapitalismus als ein System reduziert, das "obwohl es Ungerechtigkeit erzeugt auch Chancen eröffnet." Den gigantischen Vermögen der Multimillionäre stünden "weltweit mehr als zwei Milliarden Menschen, die mit weniger als zwei US-Dollar täglich leben (oder überleben)" gegenüber.

Laut dem Bericht gefährden diese Ungleichheiten die Demokratie. "Um eine Wahl zu gewinnen, braucht man eine Finanzierung, was diejenigen in eine vorteilhafte Stellung bringt, die über solche Ressourcen verfügen".

Das US-amerikanische Nachrichtenmagazin Forbes hatte 2012 geschrieben, dass es weltweit 1.153 Multimillionäre gebe. Der mexikanische Unternehmer Carlos Slim, mit einem Vermögen von 69 Milliarden US-Dollar, war 2012 der reichste Mann der Welt. Im internationalen Vergleich bleiben die USA mit 412 Multimillionären das Land mit den meisten Multimillionären. Es folgen die aufstrebenden Nationen China (115), Russland (101) und Indien (55).