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ALBA-Treffen zu Libyen

ALBA-Mitglieder hoffen auf gemeinsamen Umgang von BRIC- und UNO-Staaten. Erdölkonzerne zurück in Libyen

Caracas. Vertreter der ALBA-Staaten werden am morgigen Freitag in Caracas zusammentreffen. Ziel sei es, die aktuelle Situation in Libyen zu besprechen

und Vorschläge für den weiteren Umgang mit dem nordafrikanischen Land zu erarbeiten. Man wolle insbesondere mit der aus Brasilien, Russland, Indien und China bestehenden BRICS-Gruppe sowie mit der UNO ein gemeinsames Vorgehen erreichen, erklärte der venezolanische Außenminister, Nicolás Maduro, gestern am Rande eines Seminars des Südamerikanischen Verteidigungsrates in Caracas.

Maduro betonte, die venezolanische Regierung würde jede Unterstützung für den Nationalen Übergangsrat ablehnen. Der Rat sei nach einem halben Jahr Krieg mit finanzieller Unterstützung durch ausländische Kräfte installiert worden. Nach Meinung der venezolanischen Regierung bereitet die militärische und finanzielle Unterstützung durch die NATO-Staaten eine "koloniale Situation" in dem nordafrikanischen Land vor.

Die ALBA-Staaten hatten die ausländische Intervention in den libyschen Konflikt von Anfang an kritisiert. Sie beschuldigen die USA und insbesondere die europäischen Staaten eine Blaupause für ausländische Einmischung zu schaffen, um die Erdöl-Ressourcen des OPEC-Landes unter ihre Kontrolle zu bekommen. Unterdessen trafen in Libyen die ersten Repräsentanten europäischer Ölkonzerne ein, meldete die französische Nachrichtenagentur afp. "Wir haben Vertreter nach Bengasi geschickt, um mit dem Übergangsrat die Rückkehr zu einer Normalität in der Ölproduktion zu planen", erklärte ein Sprecher des spanischen Unternehmens Repsol YPF.

An dem Treffen würden eine Reihe von Ölunternehmen "aus unterschiedlichen Ländern" teilnehmen. Repsol habe im Unterschied zum italienischen Konzern ENI bisher keine vertraglichen Vereinbarungen mit dem Übergangsrat. Die italienische Regierung hatte bereits Ende August die in dem Land blockierten libyschen Vermögen zur Überweisung an den Übergangsrat freigegeben. Gleichzeitig unterschrieb ENI einen Fördervertrag und garantierte vorläufig kostenlose Öl- und Gaslieferungen an die Rebellen.