Venezuela / Wirtschaft

Chávez will Banco de Venezuela kaufen

Übernahme der drittgrößten Bank Venezuelas vom spanischen Finanzkonzern Santander geplant

Caracas. Wie Venezuelas Präsident Hugo Chávez am Donnerstag (Ortszeit) ankündigte, wird die gegenwärtig der spanischen Santander-Gruppe gehörende Banco de Venezuela, eine der wichtigsten Banken des Landes, in Staatsbesitz übergehen. Wie der Präsident mitteilte, wollte die Santander-Gruppe die Bank an eine venezolanische Privatperson verkaufen. Als diese Person entsprechend der Gesetze bei den Behörden die Genehmigung des Kaufes beantragte, teilte Vizepräsident Ramón Carrizález der Santander-Gruppe mit, dass der Staat an einer vollständigen Übernahme der Bank interessiert sei. Doch plötzlich hies es von Seiten der Spanier, dass die Bank nicht mehr zum Verkauf stehe.

"Wir besitzen alle unterzeichneten Absichtserklärungen", sagte Chávez und kündigte die Verstaatlichung der Bank an. Die Regierung werde in Verhandlungen mit den bisherigen Besitzern eintreten, um der Santander-Gruppe einen gerechten Preis für das Finanzhaus zu zahlen. Der Präsident warnte zugleich davor, dass diese souveräne Entscheidung der venezolanischen Regierung "mit Sicherheit" einen "Medienkrieg" in den spanischen Medien gegen seine Person und gegen Venezuela auslösen werde.

In einer offiziellen Erklärung aus dem Präsidentensitz Miraflores heisst es weiter: "Die Bedeutung dieser Bank resultiert nicht nur aus ihrem Namen und ihrem symbolischen Charakter innerhalb unseres Finanzsystems, sondern auch aus ihrer sowohl wirtschaftlichen als auch technischen Stärke sowie ganz besonders aus der Qualifikation ihres Personals." Die Regierung garantiert den Arbeitern der Bank auf den verschiedenen Ebenen ihren Arbeitsplatz, da sie der wichtigste Faktor des Bankhauses seien. Auch die Kunden der Bank könnten darauf vertrauen, dass die Regierung die Stärke des Finanzsystems weiter garantieren werde und es keinen Grund zur Sorge über den normalen Fortgang der Geschäfte gäbe.


Quelle: Venezuela-aktuell.de