Kolumbien

Hoffnung auf Freiheit

Die FARC bereitet Freilassung von sechs Gefangenen vor

Bogotá. Die Vertretung des Internationalen Komitees des Roten Kreuz (IKRK) in Kolumbien arbeitet auf Hochtouren, nachdem die linke Guerrilla der Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (FARC) am vergangenen Sonntag (21.12.2008) die Freilassung von sechs Gefangenen ankündigte. Der IKRK-Vertreter in Bogotá, Yves Heller, bestätigte der staatlichen spanischen Presseagentur EFE, dass seine Organisation mit der Regierung und der FARC in dieser Angelegenheit zusammenarbeitet.

Im vergangenen Juli hatte Präsident Álvaro Uribe eine Befreiungsaktion seines Militärs autorisiert, bei der das Kommando Hubschrauber mit einer Lackierung einsetzte, wie das Roten Kreuz benutzt. Dabei kamen auch die ehemalige Präsidentschaftskandidatin Ingrid Betancourt und drei US-Söldner frei. Bei der anstehenden Freilassung handelt es sich um eine einseitige Aktion der Guerrilla. Demnach sollen der Ex-Gouverneur des Departements von Meta, Alan Jara, der ehemalige Abgeordnete des Regionalparlaments des Valle del Cauca, Sigifredo López, sowie drei Polizisten und ein Soldat ihre Freiheit wieder bekommen. Ihre Freilassung soll in zwei Schritten ablaufen. Die Sechs gehören zu den 28 Gefangenen, die die FARC gegen insgesamt 500 ihrer Kampfgenossen austauschen will. Ende 2007 und Anfang 2008 war es dem venezolanischen Präsidenten Hugo Chávez und der kolumbianischen Senatorin Piedad Córdoba gelungen, die FARC zu bewegen, einige ihrer Gefangenen ohne Gegenleistung freizulassen.

Am 23. Dezember 2008 kündigte das Sekretariat der FARC, das ist das oberste Entscheidungsgremium der Guerrilla, per Kommuniqué an, dass die Verhandlungsführung jetzt bei "Pablo Catatumbo" liegt. Er folgt "Felipe Rincón", der vor kurzem im Kampf gefallen ist. Ihm zur Seite stehen "Fabián Ramírez" und "Carlos Antonio Losada". Die Austauschverhandlungen sollen in den Gemeinden Florida und Pradera stattfinden, wenn die Regierung Uribe die notwendigen Garantien für die Sicherheit aller Beteiligten gibt.