Kolumbien / Israel

Israels Kolumbien-Connection

Private israelische Sicherheitsberater unterstützen die kolumbianische Regierung in ihrem Kampf gegen die FARC

Bogotá. Israelische Medien berichten, dass private Sicherheitsberater die Regierung von Álvaro Uribe in ihrem Kampf gegen die Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (FARC) unterstützen. Die Tageszeitung Haaretz meldet, dass etwa ein Dutzend Mitarbeiter des Unternehmens Global CST an der Befreiung von 15 FARC-Gefangenen am 2. Juli 2008 beteiligt waren. Eigentümer der Firma sind die ehemaligen israelischen Brigadegenerale Israel Ziv und Yossi Kuperwasser. "Wir haben ihnen [den Kolumbianern, IN] geholfen, Strategien und Operationen zu planen sowie nachrichtendienstliche Quellen zu erschliessen", wird Ziv nach seiner Rückkehr aus Bogotá zitiert.

In seiner aktiven Dienstzeit kommandierte der General a.D. vier Jahre lang die Elite-Truppe Sajeret Matkal. Die "Späher des Generalstabs", so die Übersetzung des Namens, sind auf Nachrichtenbeschaffung und Anti-Terror-Aktionen spezialisiert. Der Einheit wird unter anderem die erfolgreiche Befreiung der entführten ElAl-Maschine in Entebbe zugeschrieben. 2003 geriet sie in die Kritik, als 13 Angehörige den Dienst quittierten, weil sie nicht länger an Menschenrechtsverletzungen im besetzten Palästina teilnehmen wollten. 2007 erteilte das israelische Verteidigungsministerium einer Gruppe Militärberatern die Erlaubnis, nach Kolumbien zu reisen. Diese konzentrierten ihre Arbeit auf den Geheimdienstbereich, Spezialoperationen und die Koordination der unterschiedlichen Sicherheitsorgane.

Vor diesem Hintergrund bekommt Ingrid Betancourts Aussage am Tag ihrer Befreiung eine neue Bedeutung: "Mir ist bisher keine so perfekte Mission bekannt. Vielleicht nur die Israelis ... Ihre wunderbaren Kommandounternehmungen erinnern an die Mission, die hier stattgefunden hat".

Neben der geheimdienstlichen Unterstützung aus Israel erhält die kolumbianische Armee technische und finanzielle Hilfe aus den USA. Washington unterstützte am 1. März den Luftangriff auf das Lager des FARC-Kommandanten Raúl Reyes mit lasergestützten Bomben. Bei der Aufklärung der mutmaßlichen Gefangenenlager der FARC kam ebenfalls Hightech aus den USA zum Einsatz. Das bestätigte am 1. Juli der Nationale Sicherheitsrat der USA.