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Kampf um Wort und Bild

Informationsminister der Blockfreienbewegung einigen sich in Venezuela auf Gründung eines alternativen Kommunikationsnetzwerks. Regionaler Fernsehsender TeleSur als Vorbild

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Kampf um Wort und Bild
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Isla Margarita. Mehr als 80 Staaten wollen den Verstoß Venezuelas zur Gründung eines alternativen Mediennetzwerks unterstützen. Diesen Entschluss fassten die Informationsminister der Mitgliedsländer der Bewegung Blockfreier Staaten (NAM) in der vergangenen Woche in Caracas. Die 7. Fachkonferenz der Informationsminister fand auf der venezolanischen Insel Margarita statt.

In einer "Deklaration von Margarita", die zu Ende des Treffens am vergangenen Freitag unterzeichnet wurde, forderten die Teilnehmer eine "Neuordnung der internationalen Kommunikationsstruktur" mit dem Ziel, "die Information ausgewogen zu gestalten und die Präsenz der Staaten des Südens in der weltweiten Kommunikationsordnung zu demokratisieren". Diese Ziele unterstrich Venezuelas Kommunikations- und Informationsminister Andrés Izarra in seiner Abschlussrede am vergangenen Freitag.

"Wir halten nun ein neues Werkzeug in unseren Händen", so Izarra. Die Aufgabe läge nun darin, "die Wörter und Bilder wiederzuerlangen, die von unserer Existenz zeugen und die von den Herrschenden der Welt aus ihrem Zusammenhang gerissen und gegen uns verwendet wurden."

Ein Vorschlag der Minister ist es, ein Nachrichtennetzwerk der Blockfreienbewegung (Non-Aligned News Network, NNN) zu gründen. Dem NNN werde die Aufgabe zukommen, die Nachrichten aus den 118 Mitgliedsstaaten zu verbreiten. Die Mitglieder der Blockfreienbewegung befinden sich meist auf der südlichen Halbkugel; es handelt sich fast ausschließlich um ehemalige Kolonialstaaten. Das geplante Nachrichtennetzwerk des Staatenbundes könnte sich and em Vorbild des lateinamerikanischen Fernsehsenders TeleSur orientieren.

Telesur wurde 2006 als gemeinsame Initiative von Argentinien, Bolivien, Kuba, Nicaragua und Venezuela gegründet. Ziel des Senders ist es, alternative Nachrichteninhalte zu transportieren. TeleSur sieht sich deswegen in direkter Konkurrenz zu den US-amerikanischen Nachrichtennetzwerken, allen voran CNN. Eine weitere Zielstellung ist die Wahrung einer lateinamerikanischen Identität und der Geschichte des Kontinents. Auch soll den sozialen Kämpfen auf dem Kontinent ein größerer Raum gegeben werden.


Die ausführlichere Originalmeldung finden Sie in englischer Sprache auf dem Nachrichtenportal Venezuelanalysis.com.