Venezuela

Chávez für Business-Revolution

Venezuelas Präsident kündigt vor 500 Unternehmern neue Wirtschaftsinitiative an. Geldspritze aus China

Caracas. Venezuelas Präsident Hugo Chávez hat eine neue Wirtschaftsinitiative für das südamerikanische Land angekündigt. Bei einem Fachkongress am Mittwochabend kündigte der Staatschef die Gründung eines staatlichen Förderfonds in Höhe von umgerechnet einer Milliarde US-Dollar an. Mit den Geldern sollen Industrialisierung und Produktion in strategisch wichtigen Bereichen auf- und ausgebaut werden.

Die Regierung will damit ein historisch gewachsenes Problem bekämpfen: Weil Venezuela seit Mitte vergangenen Jahrhunderts von der Erdölwirtschaft dominiert wird, hatten alle Regierungen seither den übrigen Binnenmarkt vernachlässigt. Die Folge: Industrie und eigene Produktion verfielen. Bis heute muss Venezuela deswegen einen Großteil der industriell verarbeiteten Waren, aber auch Lebensmittel importieren. Diese Lage will die amtierende Regierung ändern.

Vor rund 500 Unternehmern rief Chávez zu einer "nationalen strategischen Produktionsallianz" auf. Zwei Ziele stünden ganz oben auf der Agenda: Neben der Steigerung der eigenen Produktion solle die Inflation bekämpft werden. Sie beträgt zurzeit rund 20 Prozent pro Jahr. Der wirtschaftspolitische Kongress in Caracas wurde von allen großen TV-Sendern des Landes live übertragen.

Zentraler Bestandteil der neuen Wirtschaftsinitiative wird ein Förderfonds mit umgerechnet einer Milliarde US-Dollar sein. Die Gelder stammen zu 50 Prozent aus dem bisherigen staatlichen Entwicklungsfonds FONDEN. Die andere Hälfte wird von dem so genannten Chinesischen Strategiefonds zugeschossen - ein Finanzpool, der von Venezuela und China zu gleichen Teilen gebildet wurde.

Strategische Bereiche, die Chávez benannte sind: Nahrungsmittelproduktion, Agrarindustrie, verarbeitende Industrie, Petrochemie, Maschinenbau, Energieproduktion und das Bauwesen. "Beginnen Sie mit ihren Projekten", sagte der Staatschef zu den anwesenden Unternehmern "die Konditionen werden sehr gut und flexibel sein".


Eine ausführlichere Meldung zu dem Thema finden Sie (auf Englisch) in dem Internetportal Venezuelanalysis.com.