Amerikas

Argentiniens Landwirte suchen die Konfrontation

Vierter Streik von Bauern und Agrarunternehmern binnen weniger Wochen. Front zwischen Demonstranten und Regierung verhärtet

Buenos Aires. Keine Woche hat die Pause gedauert: Seit Montagmitternacht streiken die Landwirte in Argentinien wieder. Nach schweren Ausschreitungen zwischen Sicherheitskräften und Produzenten scheint eine Lösung des seit März andauernden Konfliktes ferner denn je.

Der Konflikt war am Samstag eskaliert, nachdem argentinische Sicherheitskräfte auf Anweisung des Justizministers Anibal Fernández versuchten, die Durchfahrt auf verschiedenen Autobahnen wieder zu räumen. Nahe der Ortschaft Gualeguaychu kam zu den schwersten Zusammenstößen. Dabei kam es zur Verhaftung von 19 Demonstranten. Unter ihnen: der charismatische Vorsitzende des örtlichen Landwirtschaftsverbandes, Alfred De Angeli. Der Soja- und Weizenproduzent gilt inzwischen landesweit als einer der Protagonisten der Protestbewegung.

In der Hauptstadt Buenos Aires zogen indes rund 4000 Sympathisanten der Regierung von Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner vor das Regierungsgebäude Casa Rosada. In anderen Teilen der Hauptstadt gingen dagegen die Sympathisanten der Landwirtschaft auf die Straße. Vor der Residenz der Präsidentin, im Stadtteil Olivos, kam es zum Zusammenstoss beider Lager.

Der Landwirtschaftssektor hat nun verkündet, den vierten Streik in Folge landwesweit durchzuführen. Die Maßnahme soll bis Mittwoch andauern. Ihrerseits hat die Regierung wissen lassen, dass sie erst nach einer "bedingungslosen Kapitulation" der Bauern und Produzenten zu neuen Gesprächen bereit ist.

Der Konflikt war am 11. März entbrannt, als der damalige Wirtschaftsminister Martín Lousteau die Anhebung der Quellenabgabe auf Exporte von Soja- und Weizen von 35 auf 55 Prozent verkündete. Eine Reduktion der Steuer auf 52 Prozent vor zehn Tagen brachte keine nennenswerte Entspannung. Seinerseits führte der Landwirtschaftssektor seitdem drei landesweite Streiks durch.


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