Kolumbien / Ecuador

Guerilla-Kommandant Reyes getötet

Angriff der kolumbianischen Armee in Ecuador. Proteste aus Nachbarstaaten

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Guerilla-Kommandant Reyes getötet
Tot: FARC-Kommandant Raúl Reyes

Bogotá/Quito/Caracas. Die kolumbianische Armee hat offenbar den Sprecher der Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (FARC), Raúl Reyes, ermordet. Erklärungen des kolumbianischen Verteidigungsministers Juan Manuel Santos zufolge starb die "Nummer Zwei" der Guerrilla zusammen mit weiteren 17 Guerrilleros während einer Operation im Department Putumayo im Grenzgebiet zu Ecuador. Nach Angaben der Bolivarischen Presseagentur (ABP) fielen der Attacke vor allem in dem Gebiet ansässige Bauern zum Opfer. Berichten des lateinamerikanischen Nachrichtensenders TeleSur zufolge verletzten die kolumbianischen Truppen während der Operation auch ecuatorianischen Staatsgebiet. Auch Reyes sei in Ecuador getötet worden.

"Dieser Mord ereignete sich unmittelbar nach der einseitigen Geste der FARC, die vier ehemalige Kongressabgeordnete freigelassen haben", schreibt ABP. Der Generalsekretär der Kolumbianischen Kommunistischen Partei (PCC), Jaime Caicedo, äußerte die Befürchtung, dass dass der Mord an Reyes alle Bemühungen um einen Austausch der Gefangenen von Guerilla und Regierung zunichte machen könnte.

Venezuelas Außenminister Nicolás Maduro sagte, die Ermordung Reyes sei ein Schlag für alle, die sich für den Frieden in Kolumbien einsetzen. Der Präsident von Ecuador, Rafael Correa, kündigte eine Untersuchung des Eindringens kolumbianischer Truppen auf ecuatorianisches Staatsgebiet an. "Wir werden eine ecuatorianische Brigade entsenden", sagte Correa in seiner wöchentlichen Rundfunksansprache. Die 4. Division der ecuatorianischen Armee werde "am Ort der Ereignisse" die Vorkommnisse untersuchen. Venezuelas Präsident Hugo Chávez zeigte sich besorgt über die Freizügigkeit, mit der Kolumbien das Eindringen auf ecuatorianischen Staatsgebiet zugegeben hatte. Rafael Correa hatte noch während seiner Radiosendung einen Anruf des kolumbianischen Staatschefs Álvaro Uribe erhalten, in dem dieser das Eindringen kolumbianischer Truppen auf das Gebiet des Nachbarlandes eingeräumt hatte.


Den Orginaltext vom Internetportal Redglobe finden Sie hier.

Quellen: ABP, TeleSur.