Venezuela / Wirtschaft

Besser nach Verstaatlichung

Caracas: Telekommunikationsministerin zieht positive Bilanz nach Nationalisierung des CANTV-Konzerns vor einem Jahr

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Besser nach Verstaatlichung
Ministerin Socorro Hernández

Caracas. Ein Jahr nach seiner Verstaatlichung hat der venezolanische Telekommunikationskonzern CANTV (Compañía Anónima Teléfonos de Venezuela) das Telefonnetz auf dem gesamten Territorium des südamerikanischen Landes ausgebaut. Das gab am Mittwochnachmittag (Ortszeit) die Präsidentin des Unternehmens und Telekommunikationsministerin, Socorro Hernández, bekannt.

»Wir haben mehr als 4,7 Millionen Festnetzanschlüsse, zehn Millionen Mobilfunkverträge und fast eine Million Internetnutzer, mehr als fünf Millionen E-Mail-Konten und mehr als 94000 Computer wurden Haushalten mit niedrigem Einkommen auf Kredit zur Verfügung gestellt«, sagte die Ministerin. Erhebliche Fortschritte seien beim Ausbau der Telekommunikationsnetze in den Orten Puerto Ordaz und Santa Elena de Uairén im entlegenen Bundesstaat Bolívar gemacht worden.

Nach der Verstaatlichung seien mit den Mitarbeitern des CANTV-Konzerns zudem neue Formen sozialer Produktion entwickelt worden. »Wir stehen unseren Angestellten bei der Bildung solidarischer Assoziationsformen zur Seite«, sagte Hernández. So bestünden inzwischen 130 Kooperativen in der Branche, von denen 30 feste Verträge mit CANTV hätten. Diese Kooperativen arbeiteten im Service- und im Produktionsbereich.

Nach Hernández Angaben konnte das Stammkapital von CANTV seit der Verstaatlichung um 500 Millionen neue Bolívares (ein neuer Bolívar entspricht 1000 alten Bolívares) gesteigert werden. Umgerechnet sind das knapp 148 Millionen Euro. Im gleichen Zeitraum seien dem Unternehmen jedoch auch Steuern in Höhe von einer Milliarde neuer Bolívares (rund 296 Millionen Euro) erlassen worden. Diese Gelder seien in den Ausbau von Konzern und Infrastruktur investiert worden. Diese Investitionen belaufen sich nach Angaben der Ministerin im ersten Jahr auf umgerechnet 526 Millionen Euro. Für das kommende Jahr seien umgerechnet 698 Millionen Euro veranschlagt.


Den Originaltext der Nachrichtenagentur ABN finden Sie hier.

Bild: ABN