Amerikas

Argentinien: Bauern brechen Streik ab

Neue Verhandlungsrunde mit Regierung von Cristina Fernández de Kirchner angekündigt

Buenos Aires. Bauern und Produzenten der argentinischen Landwirtschaft haben am Mittwoch einen seit zwei Wochen andauernden zweiten Streik ausgesetzt. Die Vertreter der vier größten Branchenverbände erklärten, dass sie damit den Weg frei machen wollten für neue Verhandlungen mit der Regierung von Staatspräsidentin Cristina Fernández de Kirchner. Diese hatte am Wochenende erklärt, dass sie nur nach Aufhebung der Protestmaßnahmen zu neuen Verhandlungen bereit sei.

Bauen und Produzenten waren vor knapp zehn Tagen die Blockade von Straßen und Ausfuhrhäfen wieder aufgenommen. Die Regierung hatte ihrer Ansicht nach keinen klaren Willen gezeigt, die umstrittenen Quellenabgaben auf Weizen- und Sojaexporte von bis zu 44 Prozent abzusetzen. Der Konflikt war am 11. März ausgebrochen, als der damalige Wirtschaftsminister Martín Lousteau die Abgaben geltend machte.

Ab heute warten die Verantwortlichen der Landwirtschaftsvereinigungen auf die Wiederaufnahme der Verhandlungen, die von Kabinettschef Alberto Fernández und Wirtschaftsminister Carlos Fernández angeführt sein könnten. Dieser hatte seinen Vorgänger Lousteau vor drei Wochen im Amt abgelöst. Die Verbandsvorsitzenden warnen, dass zum Samstag erneut zu Protestaktionen kommen könnte, sollte die Streikpause bis dahin nicht zu konkreten Fortschritte geführt haben.

Im Rahmen ihrer Forderung suchen die Bauern, Produzenten und Züchter auch eine Neuordnung der argentinischen Landwirtschaftspolitik. Noch vor den umstrittenen neuen Quellenabgaben hatte die Regierung auch die Fleisch- und Kornexporte eingeschränkt. Seit Mitte März liegen die Ausfuhren auf Eis. Grund sind nach Angaben des Sekretariats für Binnenhandel, fehlende Exportgenehmigungen. Allgemein gilt der Ausfuhrstopp dagegen als Mittel, um die anhaltende Preisspirale für Grundnahrungsmittel in der argentinischen Nahrungsmittelkette tief zu halten.


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