Amerikas

Ernährung gesichert

Vertreter der Welternährungsorganisation stellt Venezuelas Regierung ein gutes Zeugnis aus. Millenniumsziele werden erfüllt

Caracas. Der Vertreter der Welternährungsorganisation (FAO) in Venezuela, Francisco Roberto Arías, hat die Erfolge der Agrarpolitik in diesem südamerikanischen Land bestätigt. "Die Regierung Venezuelas hat in den vergangenen zehn Jahren eine Reihe von Maßnahmen ergriffen, um die Probleme nicht nur in der Agrarwirtschaft, sondern im gesamten Bereich der Ernährungssicherheit in Angriff zu nehmen", sagte Arías der staatlichen venezolanischen Nachrichtenagentur ABN. Die Strategie der Regierung unter Präsident sei zu befürworten, weil sie die Nahrungsmittelkrise in das Zentrum ihrer politischen Überlegungen stelle.

Arías gab für die Probleme in Venezuela und anderen Staaten der Region zwei Missstände an: Die Abwanderung der Bevölkerung aus ländlichen Gebieten in die Städte und die Vernachlässigung der Landwirtschaft durch vergangene Staatsführungen: "Auch in Venezuela hat das zu einer Abhängigkeit von Importen geführt." Man sei dem Irrglauben anheim gefallen, dass diese Importe billiger seien, als die eigene Produktion von Nahrungsmitteln. "Diese Idee ist inzwischen deutlich widerlegt", dagte der FAO-Vertreter mit Blick auf die weltweit steigenden Kosten.

Positiv äußerte sich Arías auch über die staatliche Preiskontrolle bei Nahrungsmitteln in Venezuela. Diese Maßnahme war von wirtschaftliberalen Medien und Politikern im Land und auf internationaler Ebene wiederholt kritisiert worden. Der Vertreter der UNO-Organisation bezeichnete den staatlichen Eingriff hingegen als "interessant, weil dadurch die Produzenten nicht behindert werden und die Bevölkerung zugleich den Zugang zu Naturalien gewährleistet bekommt".

In Venezuela werden seit Jahren kleine und mittelständische Agrarunternehmen unterstützt. Landwirtschaftliche Produzenten bekommen bei der Gründung von Kooperativen staatliche Hilfe. Zudem werden im Land Traktoren in einem Joint Venture Venezuelas mit Iran produziert. Auch der Warenverkehr mit angrenzenden Staaten wird befördert.

In den 1990er Jahren wurden noch über 80 Prozent der in Venezuela konsumierten Lebensmittel importiert. Meist wurden sie aus den USA eingeführt.


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