Venezuela / Palästina

Palästinensische Botschaft in Caracas eröffnet

Außenminister der Autonomiebehörde zu zweitägigem Besuch in Caracas. Basisgruppen begrüßen Eröffnung

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Palästinensische Botschaft in Caracas eröffnet
Außenminister Maduro (li.) und al-Malki (re.)

Caracas. Im Beisein des Außenministers der Palästinensischen Autonomiebehörde, Riad al-Malki, wurde in der venezolanischen Hauptstadt Caracas am gestrigen Montag eine palästinensische Botschaft eröffnet. Die Autonomiebehörde verfügt damit zum ersten Mal in der Geschichte über eine diplomatische Vertretung in dem südamerikanischen Land.

Al-Malki war bereits am Sonntag zu einem zweitägigen Besuch in Caracas eingetroffen. Am Montagvormittag war er mit seinem venezolanischen Amtskollegen Nicolás Maduro zusammengekommen. Bei dem Treffen wurde unter anderem ein gemeinsames Kommuniqué zur Eröffnung der diplomatischen Vertretung verfasst.

Die "Botschaft Palästinas" - in der nach bisherigen Angaben lediglich die von der Fatah kontrollierte Autonomiebehörde, nicht aber die Hamas-Bewegung vertreten ist - befindet sich in dem Stadtteil Colinas de San Román im Südosten der Hauptstadt.

Al-Malki nutzte seinen Aufenthalt in Venezuela auch, um die Nationalversammlung (Parlament) zu besuchen.

Die venezolanische Regierung hatte sich in der Vergangenheit immer wieder kritisch zur Außenpolitik Israels geäußert und das Selbstbestimmungsrecht der Palästinenser verteidigt. Im Januar war der Botschafter Israels aus Venezuela ausgewiesen worden. Caracas protestierte mit dieser Maßnahme gegen den ihrer Meinung nach völkerrechtswidrigen Krieg Israels im Gaza-Streifen.

Im vergangenen Herbst war auch der Botschafter der USA aus Venezuela ausgewiesen worden. Anders als im Fall Israels wurden die diplomatischen Beziehungen zu Washington inzwischen aber wieder aufgenommen.

Die Eröffnung einer "Botschaft Palästinas" wurde von linksgerichteten Basisgruppen in Venezuela begrüßt. Die venezolanische Journalistin und Aktivistin Hindu Anderi sprach von einem "ungemein wichtigen Ereignis". Die Einrichtung sei auch ein Erfolg für die Basisbewegungen, "von denen die Verletzungen der Menschenrechte des palästinensischen Volkes immer wieder angeprangert wurden", so Anderi.


Bildquelle: VTV