Honduras

Zelaya ist in Honduras

Nach mehreren Stunden im Niemandsland betritt der honduranische Präsident seine Heimat. Zusammenstöße zwischen Demonstranten und Polizei

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Zelaya ist in Honduras
Zelaya an der Grenze zu Honduras

Tegucigalpa. Laut Medienberichten hat der honduranische Präsident Manuel Zelaya seine Heimat betreten. Der internationale Nachrichtenkanal TeleSur, dessen Team den Präsidenten begleitet, berichtet, dass Zelaya zusammen mit Unterstützern um 14:25 (Ortszeit) honduranisches Territorium betreten hat, indem er die Kette unterlief, die beide Länder trennt. Direkt an der Grenze, im Ort Las Manos, bildeten seine Anhänger eine Menschenkette um den legitimen Präsidenten. Die an der Grenze stationierten Soldaten verhalten sich bisher abwartend. Nach Informationen der Nationalen Widerstandsfront gegen den Putsch verhandelt Zelaya von Las Manos aus mit dem Generalstab der Streitkräfte.

Zelaya, der in der vergangenen Nacht die Grenze erreichte, wird begleitet von seiner Außenministerin, Patricia Rodas, und weiteren Anhängern. Gegen Mittag übertrat er die nicaraguanische Grenze und blieb bis zu Nachmittag (15:30) bei starkem Regen im Niemandsland, um mit den Verantwortlichen auf der anderen Seite Kontakt aufzunehmen. Angeblich signalisierte der zuständige Offizier dem Präsidenten, dass er Honduras ohne Probleme betreten könne, wenn er sich mit den verantwortlichen Militärs verständige, berichtet die Internet-Ausgabe von La Prensa.

Seit einigen Stunden kommt es in dem honduranischen Ort El Paraíso kurz vor der Grenze zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei. Seit dem Mittag (Ortszeit) versammelten sich hier hunderte Unterstützer des Präsidenten vor einer Straßensperre der Polizei, als das De-Facto-Regime in Tegucigalpa überraschend eine 18 stündige Ausgangssperre über die Grenzregion verhängte. Als Polizeieinheiten versuchten die Demonstranten mit Tränengas und Wasserwerfern zu vertreiben, antworteten diese mit Steinen und bauen ebenfalls Barrikaden. Nach aktuellen Medienberichten wurden mindestens zwei Demonstranten durch Schüsse verletzt. Die Zahl der Demonstranten nimmt trotz der Repression weiter zu. Auf die Nachricht hin, dass Zelaya Honduras betreten habe, zündeten seine Anhänger Feuerwerksraketen, applaudierten und riefen Parolen.


Bild: TeleSur