Honduras / ALBA-Länder

ALBA-Botschafter in Berlin: Solidarität mit Zelaya

Nach Putsch in Honduras: Gemeinsame Pressekonferenz von lateinamerikanischen Diplomaten in der deutschen Hauptstadt

botschafter-78374847-alba-berlin_0.jpg

ALBA-Botschafter in Berlin: Solidarität mit Zelaya
Pressekonferenz am Montag in der venezolanischen Botschaft in Berlin

Berlin. Die Botschafter mehrerer Mitgliedsstaaten der Bolivarischen Allianz für Amerika (ALBA) haben am gestrigen Montag auf einer gemeinsamen Pressekonferenz in Berlin ihre Solidarität mit dem gewählten Präsidenten von Honduras, Manuel Zelaya, erklärt.

An der Konferenz in der diplomatischen Vertretung Venezuelas in Berlin nahmen die Botschafter von Kuba, Ecuador und Venezuela teil. Nicaragua war durch die Geschäftsträgerin vertreten. Für die Botschaft Boliviens nahm die Zweite Sekretärin teil.

"Wir verurteilen aufs Schärfste den brutalen Putsch in unserer Schwesterrepublik Honduras", sagte Venezuelas Botschafterin in Deutschland, Blancanieve Portocarrero, die zu der Konferenz eingeladen hatte. Portocarrero erinnerte daran, dass zahlreiche Organisationen wie die ALBA, die OAS, die UNASUR, die Rio-Gruppe, die UNO und die EU den Staatsstreich bereits verurteilt haben.

"Die Staaten der ALBA unterstützen auch die geplante Volksbefragung, die am Sonntag stattfinden sollte", fügte Portocarrero an.

Kubas Botschafter in Berlin, Gerardo Peñalver Portal, erinnerte an das gewaltsame Vorgehen der Putschisten in Honduras. Die Botschafter von Kuba, Nicaragua und Venezuela seien attackiert worden, als sie die Außenministerin Patricia Rodas vor den Putschistentruppen schützen wollten.

"Wir machen uns deswegen besonders Sorgen um die 486 kubanischen Ärzte und humanitären Helfer, die in Honduras ihren Dienst tun", sagte Peñalver.

Auch der kubanische Gesandte lehnte das Putschregime entschieden ab. "Die Zeit der Militärdiktaturen in Lateinamerika ist vorbei", sagte er, um Fidel Castro zu zitieren: "Mit den Putschisten kann man nicht verhandeln, man muss ihren Rücktritt fordern."

Ecuadors Botschafter in Deutschland, Horacio Sevilla Borja, forderte "alle nur denkbare Solidarität für das Volk von Honduras". Der Präsident seines Landes, Rafael Correa, habe bereits eine Versammlung der Präsidenten der Rio-Gruppe beantragt.

Sevilla Borja befürwortete die jüngsten Äußerungen des deutschen Außenministers Frank-Walter Steinmeier. Der sozialdemokratische Politiker hatte den Putsch in Honduras am Montagmorgen in einer Erklärung verurteilt.

Auch die Geschäftsführerin der Botschaft von Nicaragua in Berlin, Karla Luzette Beteta Brenes, sprach der gewählten Regierung von Manuel Zelaya ihre Solidarität aus. Sie erinnerte daran, dass der Staatstreich gegen zahlreiche Verträge verstoße, unter anderem gegen das 1991 unterzeichnete Protokoll von Tegucigalpa.

Der Putsch in Honduras sei eine "Gefahr für die Region und für die internationale demokratische Ordnung", fügte der Vertreter von Ecuador, Sevilla Borja, an. Die Staaten der ALBA würden sich daher weiter für eine Rückkehr der rechtmäßig gewählten Regierung in Honduras einsetzen.


Der Text erschien auf Spanisch bei der kubanischen Nachrichtenagentur Prensa Latina. Übersetzung und Bearbeitung: amerika21.de