Mercosur-Länder

Mercosur-Länder verstärken Zusammenarbeit

Arbeitsminister verpflichten sich auf eine gemeine Politik, um Arbeitsplätze zu schützen

Genf, Moskau. Am Rande des Jahrestreffens der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO) in Genf verabschiedeten die Arbeitsminister der Mercosur-Staaten am heutigen Mittwoch eine gemeinsame Erklärung, um Arbeitsplätze vor der Weltwirtschaftkrise zu verteidigen.

"Wir sind die erste Gruppe von Ländern, die eine konkrete Aktion unternimmt, die auf den Empfehlungen der IAO basiert", sagte der paraguayische Arbeits- und Justizminister, Humberto Blasco Gavilán der Presse. Mit dem Abkommen wolle man die Politik in den Mercosur-Länder beim Kampf gegen die Krise harmonisieren, erklärte der Politiker weiter. Es besteht auch in Südamerika die Gefahr, dass Regierung mit Dumpinglöhnen und Steuergeschenken an die Unternehmer auf die Wirtschaftskrise reagieren und so den Konkurrenzkampf mit den Nachbarländern anheizen. Zu den Mercosur-Staaten gehören Brasilien und Argentinien, Paraguay und Uruguay sowie Venezuela, dessen Vollmitgliedschaft noch nicht ratifiziert ist.

Gleichzeitig schafft die Finanzkrise aber auch wirtschaftspolitische Freiräume, die aufstrebende Staaten wie Brasilien versuchen, auf internationalem Parkett zu nutzen. Am Dienstag kamen Vertreter von Brasilien und Russland, Indien und China in Moskau zusammen, um über eine neue Finanzstruktur zu beraten. Die vier aufstrebenden Industriestaaten und Regionalmächte, die sich nach den Anfangsbuchstaben ihrer Ländernamen die BRIC-Gruppe nennen, wollen zukünftig ihre Präsenz in den internationalen Finanzinstitutionen vergößern. So fordern sie unter anderem, das Wahlverfahren für die Leitungsgremien zu ändern. Darüber hinaus möchten sie ein stabiles Devisensystem schaffen. Ausserdem will die BRIC-Gruppe die Reform der UNO weiter vorantreiben, damit Indien und Brasilien dort ein größeres Gewicht erhalten.

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02.04.2009 Artikel von Ingo Niebel