Venezuela / Deutschland

Deutsche Wirtschaftsdelegation in Venezuela

Abordnung aus Sachsen-Anhalt wird von Wirtschaftsstaatssekretär geleitet. Interesse an Kooperation in vielen Bereichen

deleg-venez_0.jpg

Deutsche Wirtschaftsdelegation in Venezuela
Gruppenbild mit deutschen Gästen

Magdeburg/Caracas. Erfolgreich ist am Freitag eine Delegationsreise von Unternehmern und Wissenschaftlern aus Sachsen-Anhalt in Venezuela zu Ende gegangen. Die deutschen Gäste seien von den "konstruktiven Gesprächen" der vergangenen Tage "angenehm überrascht", hieß es aus Kreisen des Wirtschaftsministeriums in Sachsen-Anhalt.

Die knapp einwöchige Rundreise hatte am vergangenen Samstag begonnen und wurde von dem Wirtschaftsstaatssekretär Detlef Schubert begleitet. Die deutschen Gäste kamen vor Ort mit mehreren ranghohen Vertretern der venezolanischen Politik zusammen. Bei den avisierten Wirtschaftskontakten stehen vor allem die Bereiche erneuerbare Energien, Umweltschutz und die Entwicklung der petrochemischen Industrie im Mittelpunkt.

Nach Angaben der deutschen Nachrichtenagentur ddp exportierten Unternehmen aus Sachsen-Anhalt von Januar bis September 2008 Waren und Dienstleistungen im Wert von rund zehn Millionen Euro nach Venezuela. Verkauft wurden demnach vor allem mineralische Baustoffe und chemische Enderzeugnisse.

Laut einer Pressemitteilung der Regierung von Aragua fanden vor allem in diesem Bundesstaat fruchtbare Gespräche statt. In dem wirtschaftlich fünftstärksten Staat Venezuelas hätten sich die deutschen Delegationsteilnehmer mit rund 50 einheimischen Unternehmern getroffen, um sich auch über Energie, Bergbau, Tourismus. Lebensmittelversorgung und Medizintechnik auszutauschen.

Die wirtschaftlichen Kontakte zwischen Deutschland und Venezuela waren in den vergangenen Jahren immer wieder von der reservierten politischen Haltung der Bundesregierung gegenüber Venezuela behindert worden. Auf Einzelinitiative oder auf bundesstaatlicher Ebene fanden jedoch mehrere Delegationsreisen statt. Auch andere EU-Staaten, vor allem Österreich und Frankreich, sind in Venezuela wirtschaftlich aktiv.

Caracas drängt gegenüber nördlichen Industriestaaten zunehmend auf einen Paradigmenwechsel: Die Regierung in Caracas pocht auf einen Transfer von Technologie und Know-How. Nur so könne das südamerikanische Land, ebenso wie andere Entwicklungs- und Schwellenländer, mittelfristig eine eigene Industrie aufbauen. Bislang sind jedoch nur wenige europäische Unternehmer zu einer solchen Übertragung von Technologie und Wissen bereit.


Quellen: Eigene Recherche, ddp, Regierung von Aragua.

Bildquelle: aragua.gob.ve