Honduras / Deutschland

Berichte gegen die De-facto-Zensur

Breites Bündnis deutscher Organisationen steht hinter Honduras-Veranstaltung am Montag in Berlin. Drei Gäste aus der Demokratiebewegung berichten

Berlin. In Berlin findet am morgigen Montag (21.09.2009) die größte Informationsveranstaltung in Deutschland zur Lage in Honduras nach dem Militärputsch vom 28. Juni statt. Die Konferenz, zu deren Trägern auch amerika21.de gehört, soll über die aktuelle Situation ebenso informieren wie über die Ziele der Demokratiebewegung. Seit dem Sturz des gewählten Präsidenten Manuela Zelaya durch politische Kontrahenten und Militärs Ende Juni befindet sich ein Protestbündnis in ständigen Widerstand gegen die neuen Machthaber. Diese "Nationale Widerstandsfront gegen den Staatsstreich" organisiert in Honduras täglich Proteste.

Die Veranstaltung in Berlin ist Teil der internationalen Aufklärungskampagne. In Berlin werden drei Vertreter des demokratischen Widerstandes Frage und Antwort stehen: Reina Rivera vertritt das Menschenrechtszentrum CIPRODEH, Gilda Rivera das Frauenzentrum CDM. Der dritte Gast, Víctor Romero, ist Mitglied des Netzwerks von Basisorganisationen des Landkreises La Lajas bei Comayagua.

Für viele der beteiligten Organisationen ist die gemeinsame Honduras-Konferenz in Berlin eine Fortführung der bisherigen Arbeit nach dem Putsch. "Ende Juli fuhr eine Amnesty Delegation nach Honduras und sammelte Berichte über willkürliche Festnahmen, Polizisten, die auf friedliche Demonstranten einprügeln, über Journalisten, die mundtot gemacht werden sollen", sagt der Amerika-Experte Ferdinand Muggenthaler im Gespräch mit amerika21.de: "Wir freuen uns, dass jetzt drei Vertreter von Nichtregierungsorganisationen aus Honduras nach Deutschland kommen, die uns über die weitere Entwicklung in Honduras aus erster Hand berichten können. Damit haben wir die Gelegenheit, Informationen zu bekommen, die vielen Honduranern durch die De-facto-Zensur der Medien vorenthalten werden."

Die Konferenz "Honduras nach dem Staatsstreich: Berichte zu Menschenrechtssituation und Widerstandsbewegung" wird getragen von: amnesty international, AG Lateinamerika von Attac Deutschland, AWO International, Brot für die Welt, Christliche Initiative Romero, CIFCA, FIAN International, Heinrich Böll Stiftung, INKOTA-netzwerk, Internetportal amerika21.de, Medico international, Rosa-Luxemburg-Stiftung.


Haus der Demokratie und Menschenrechte, Robert-Havemann-Saal, Greifswalder Str. 4, 10405 Berlin.

Montag, 21.09.2009

Beginn: 19:30 Uhr