USA / Lateinamerika

Kampagne gegen US-Militärs in Lateinamerika

Zwei Veranstaltungen in Berlin. ALBA-Botschafter und venezolanischen Abgeordnete informieren über den Widerstand gegen US-Militärbasen

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Kampagne gegen US-Militärs in Lateinamerika
Ecuadors Botschafter Sevilla-Borja, Venezuelas Botschafterin Portocarrero, Abgeordnete Alvarez, Übersetzer (v.l.n.r.)

Berlin/Caracas. Mit einer internationalen Kampagne wollen die Staaten des lateinamerikanischen Regionalbündnisses Bolivarische Allianz für Amerika (ALBA) über die drohende Verstärkung der US-Truppen im Bürgerkriegsstaat Kolumbien informieren. In Berlin fanden in diesem Zusammenhang in der vergangenen Woche zwei Veranstaltungen in der Botschaft Venezuelas statt. Die Staaten der ALBA und andere Länder der Region lehnen die zunehmende US-Militarisierung Kolumbiens strikt ab.

Mitte vergangener Woche luden vor diesem Hintergrund die ALBA-Botschaften Pressevertreter zum Gespräch. Es gehe bei der andauernden Debatte darum, Lateinamerika als "Zone des Friedens" zu verteidigen, sagt Venezuelas Botschafterin in Deutschland, Blancanieve Portocarrero. "Natürlich sind Kolumbien und die USA souveräne Staaten, die das Recht auf die eigene Gestaltung ihrer Bündnispolitik haben", so die Diplomatin. Allerdings sei die lateinamerikanische Gemeinschaft beunruhigt, weil das geplante Abkommen "in einem historischen Krisenmoment" geschlossen wird. Es gebe derzeit eben nicht nur eine Finanzkrise, "sondern auch eine Nahrungsmittel- und eine Energiekrise", so Portocarrero. Und Venezuela ist einer der reichsten Erdöl- und Erdgasstaaten.

Auch Ecuadors Botschafter in Berlin, Horacio Sevilla-Borja, sieht die militärische Kooperation zwischen den USA und Kolumbien kritisch. Lateinamerika habe sich seit dem Zweiten Weltkrieg als Friedenszone etabliert, sagt auch er: "Und unsere Generation sieht sich in der Pflicht, dieses Charakteristikum zu verteidigen."

Am Freitag vergangener Woche unterstützten mehrere Dutzend Aktivisten aus Solidaritätsgruppen die Forderung nach einer Demilitarisierung Kolumbiens. Sie nahmen ebenfalls in der venezolanischen Botschaft an einer Veranstaltung mit den diplomatischen Vertretern von Venezuela und Ecuador sowie mit der Abgeordneten der venezolanischen Nationalversammlung Carmen Alvarez teil. Alvarez ist Mitglied der außenpolitischen Kommission des venezolanischen Parlaments.

Alvarez lehnte den "ausländischen Interventionismus" ab, "weil er auf eine Schwächung der südamerikanischen Einheit abzielt und sich somit gegen den progressiven Wandel in Lateinamerika richtet".


Foto: Botschaft Venezuelas