Ecuador / USA

Um des Friedens willen

Kommentar zum Abzug der US-Truppen aus Ecuador

Manta/Quito. Der Abzug der USA-Streitkräfte aus Ecuador ist ein Akt des Friedens in einer Region, die von zunehmenden Spannungen geplagt wird. Souverän hatte die Regierung von Präsident Rafael Correa das Ende der Militärpräsenz besiegelt: Mit der Reformverfassung von 2008 wurde jedwede dauerhafte ausländische Armeepräsenz verboten. Keine Ausnahme übrigens, denn auch Bolivien, Venezuela und Nicaragua haben eine solche Regelung in ihren Reformverfassungen festgeschrieben.

Vertreter der Vereinigten Staaten machten bei der Übergabe der Manta-Militärbasis gute Miene zum (für sie) bösen Spiel. Man habe in den vergangenen Jahren im Kampf gegen den Drogenhandel viel erreicht, behauptete Botschaftssprecherin Marta Youth. Sie bekräftigte damit die immer wieder angeführte Begründung für die US-amerikanische Militarisierung. Doch stimmt ihr Urteil mit der Realität überein?

Nach einer neuen Untersuchung des Nationalkongresses wurde in den vergangenen zehn Jahren nicht ein einziges Drogenflugzeug von den USA-Streitkräften in Manta aufgehalten. Zu welchem Zweck, fragt man sich, waren die Soldaten eigentlich dort? Solche Militarisierung wird südlich der USA schon lange als Bedrohung für die Souveränität gesehen.

Auch das ist ein Grund für die zunehmenden Konflikte der lateinamerikanischen Gemeinschaft mit dem Pariastaat Kolumbien. Dessen rechtsgerichtete Führung bietet den USA immer mehr Stützpunkte an, lässt immer mehr US-Soldaten ins Land. Der Kampf um Frieden und Unabhängigkeit wird nun verstärkt in und um Kolumbien geführt werden. Weitere regionale Konflikte sind zu erwarten.