Uruguay

Uruguay: Mujica knüpft Kontakte

Argentinische Fußballlegende Maradona soll bei Kampagne gegen Drogen in Uruguay helfen. Mujica plant Treffen mit Amtskollegen Morales

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Uruguay: Mujica knüpft Kontakte
Baut Verbindungen aus: José "Pepe" Mujica

Montevideo. Kurz vor seinem Amtsantritt am 1. März bekommt der frisch gewählte uruguayische Präsident José "Pepe" Mujica unerwartete Unterstützung: Die argentinische Fußballlegende und der aktuelle Trainer der argentinischen Nationalmannschaft, Diego Armando Maradona, sagte ihm seine Hilfe bei einer Anti-Drogen-Kampagne zu - ein Rückschlag für die Opposition, die Mujica im Wahlkampf vorwarf, keine Priorität auf die Bekämpfung der "Pasta Base" zu legen. So wird eine Droge bezeichnet, die aus den Abfällen der Kokainherstellung gewonnen wird, und die vor allem im sozial schwachen Milieu verbreitet ist.

Der Weltstar sei zwar bis zur bevorstehenden Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika noch anderweitig beschäftigt, habe seine Teilnahme aber bereits zugesichert, so der Politiker der Linkspartei Frente Amplio: "Ich erhoffe mir, dass er den Jugendlichen nicht nur von Drogen berichtet, sondern auch vom Sport, durch den viele andere Dinge zurückgedrängt werden können." Die Kampagne soll im Winter beginnen.

Maradona litt lange Jahre selbst unter seiner Drogensucht, bis er diese - einem Entzug in Kuba zum Dank - bewältigte. Der Exfußballer bezeichnet sich seitdem als Freund Fidel Castros und stellte sich in den letzten Jahre mehrfach in den Dienst der sozialen Bewegungen und linken Regierungen Lateinamerikas. In der oppositionsnahen Presse wurde die Einladung kritisch kommentiert.

Auch außenpolitisch gab José "Pepe" Mujica, ein ehemaliger Widerstandskämpfer gegen die Militärdiktatur in Uruguay, einen Ausblick auf seine Pläne. Demnach wird er nach Übernahme der Präsidentschaft eine erste offizielle Reise nach Bolivien unternehmen, um seinem Amtskollegen Evo Morales zu treffen. Weil er in seinem Alter die Höhenluft im Regierungssitz La Paz aber nicht mehr gut vertrage, plane er das Treffen in dem tiefer gelegenen Cochabamba. "Ich will mit ihm dort eine Runde im Barrio drehen", sagte Mujica. Bei dem "mehr informellen Treffen" soll es unter anderem um die Beziehungen zu Argentinien gehen.


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