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Aktuelles von Mexiko bis Chile

Lateinamerika-Nachrichten 429 erschienen

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Aktuelles von Mexiko bis Chile
Aktuelles von Mexiko bis Chile

Berlin. In dieser Woche erscheint die Ausgabe 429 der Lateinamerika-Nachrichten (LN). Die März-Ausgabe der Zeitschrift enthält keinen thematischen Schwerpunkt, bietet aber ein breites regionales Spektrum von Hintergrund-Artikeln. Mit drei Beiträgen zur Menschenrechtssituation in Mexiko - Militäreinsätze im Bundesstaat Guerrero, einem Interview mit der Menschenrechtsanwältin Alba Cruz aus Oaxaca und einer Übersicht über geplante Verschärfungen des Abtreibungsrechtes in 18 mexikanischen Bundesstaaten - führt der nördlichste Staat die Liste an. Aus dem Conosur werden die Probleme Argentiniens mit den internationalen Finanzmärkten sowie der Kampf der sozialen Bewegungen für ein besseres Bildungssystem dargestellt, Chile ist mit einem Bericht über das Museum der Erinnerung und Menschenrechte vertreten.

Aus Mittelamerika bespricht Jonas Rüger die Wahlen in Costa Rica und die Situation der dortigen Parteien. Ebenfalls auf Wahlen orientiert ist der Beitrag zum Scheitern von Àlvaro Uribe im dritten Anlauf für die Präsidentschaftswahlen. Die sozialen Realitäten Kolumbiens bespricht Joachim Jachnow mit Mauricio García vom Hilfswerk Swissaid: Die Folgen von Paramilitarismus und kapitalistischer Landwirtschaftsindustrie sind Hunger und Vertreibung, so das Fazit des Aktivisten, der die Legende vom Ende des Paramilitarismus als eine der "größten und erfolgreichsten der unzähligen Lügen dieser Regierung" bezeichnet. Die vielen Facetten und Schwierigkeiten einer alternativen, sozialen Landwirtschaftspolitik schildert amerika21-Redakteur Maxim Graubner am Beispiel der indigenen Volksgruppe Yupka im Westen von Venezuela, wo die Landreform auf vielfältige Probleme stößt und neue verursacht.

Ein weiterer spannender Hintergrund beschäftigt sich mit der neuen kommunitären Justiz in Bolivien, bzw. mit der Berichterstattung zu diesem Thema in den deutschen Medien. Benjamin Beutler beschreibt die Ansätze zu einer plurikulturellen Justizreform und widmet sich ausführlich der instrumentellen und widersprüchlichen Argumentation der bolivianischen Opposition, die mal für und mal gegen das Projekt polemisiert. Äußerst erhellend ist dabei seine Besprechung der deutschen Medien (Gaby Weber in Die Welt und Deutschlandfunk, Thomas Aders für die ARD), welche Lynchjustiz mit kommunitärer Rechtsprechung gleichsetzen und dabei auch vor rassistischen Stereotypen nicht zurückschrecken. Das Thema bleibt weiter aktuell: Auch das ZDF-Auslandsjournal vermischt in dieser Woche beide Themen gründlich (Video hier).


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