Guatemala-Stadt. Nach 23 Jahren will der guatemaltekische Richter Miguel Ángel Gálvez einen Prozess gegen drei Mitglieder der inzwischen abgeschafften Nationalpolizei (PN) wegen des Mordes an José Mérida Escobar anfangen. Der Polizeibeamte hatte im Fall der Antropologin Myrna Mack ermittelt, die 1990 ermordet wurde.
Die mutmaßlichen Komplizen Alberto Barrios Rabanales, José Gonzalez Grijalva und Julio López Aguilar werden wegen Mordes, Mittäterschaft und Verbrechen gegen die Menschlichkeit angeklagt.
José Mérida Escobar wurde im August 1991 in der Nähe der Zentralstation der Nationalpolizei in Guatemala-Stadt erschossen. Er untersuchte damals den Mord an der Anthropologin Myrna Mack.
Myrna Mack forschte zum Thema der Flüchtlinge in Guatemala während des bewaffneten Konfliktes und wurde am 11. September 1990 ermordet. Ihre Schwester Helen Mack brachte den Fall vor den Interamerikanischen Gerichtshof für Menschenrechte, der 2004 staatliche Akteure für schuldig befand [3].