Der kubanische Präsident Raúl Castro, einer der erfolgreichsten Politiker der Gegenwart, ist zugleich Revolutionär und heute auch ein geachteter Staatsmann. Der Autor zeichnet den Weg dieses ungewöhnlichen Menschen nach, der als aufsässiger Schüler seine Zeit lieber in den Hütten der Haitianischen Zuckerrohrschläger als in den Jesuitenschulen zwischen den Sprösslingen der wohlhabenden weißen Oberschicht verbrachte.
Raúl Castro wurde vom rebellischen Studenten, der sich im mexikanischen Exil mit seinem besten Freund Che Guevara endgültig zum Marxisten-Leninisten entwickelte zum entschlossenen Guerillaführer, der in Kuba gegen die Truppen des US-freundlichen Diktators Batista kämpfte. Nach dem Sieg der Rebellenarmee baute er – als jüngster Verteidigungsminister der Welt – Kubas »Fuerzas Armadas Revolucionarias« zur modernsten Armee Lateinamerikas aus, die nicht nur die Verteidigung, sondern auch – in der Zeit nach dem Ende der Sowjetunion und der sozialistischen Länder Osteuropas – das wirtschaftliche Überleben des Landes sichern half. Als Staatsmann sieht Raúl Castro heute weiterhin – wie einst in der Sierra Maestra – seine Aufgabe vor allem darin, die Unabhängigkeit, Souveränität und Würde des kubanischen Volkes zu erhalten.
Zur Frankfurter Buchmesse veröffentlicht der Journalist und Kuba-Kenner Volker Hermsdorf jetzt die erste deutschsprachige Raúl-Castro-Biografie.