Am 12. Januar 2010 wurde Haitis Hauptstadt Port-au-Prince und die umliegenden Gemeinden von einem schweren Erdbeben erschüttert. Dabei kamen mindestens 250.000 Menschen ums Leben, mehr als eine Million HaitianerInnen wurden obdachlos.
Unmittelbar nach der Katastrophe setzte die internationale Hilfe ein. Dabei sind sowohl staatliche Akteure als auch Nichtregierungsorganisationen im großen Umfang aktiv. Obwohl unbestritten ist, dass die HaitianerInnen nach der Katastrophe internationale Hilfe brauchten, sind deren Maßnahmen durchaus umstritten. Den Hilfsorganisationen wird fehlende Koordinierung untereinander und mit haitianischen Regierungsstellen vorgeworfen. Andere sehen Haiti gar im Würgegriff der internationalen HelferInnen, eine souveräne Entwicklung sei so nicht mehr möglich. Hilfsorganisationen ihrerseits werfen der haitianischen Regierung fehlende Kompetenz und Korruption vor.
Bei der Veranstaltung sollen vor allem drei Themenbereiche angesprochen werden: Wie sieht es heute in Haiti aus, wie wirkt die internationale Hilfe und welche Perspektiven gibt es für eine selbstbestimmte Entwicklung des karibischen Landes.
Referent des Abends ist der Bonner Soziologie und Publizist Ulrich Mercker. Er beschäftigt sich seit langem mit Haiti und war mehrfach dort, zuletzt im September/Oktober dieses Jahres. Er kommt also am 16. November mit ganz frischen Eindrücken nach Köln.